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frisch und freudig auf ihren Positionen, wie am ersten Tage. Wir sind durch Zuzüge aus vielen Theilen des Landes stark geworden, und der glücklichste Erfolg hat unser Werk gekrönt. Der Feind wird bald vernichtet und wäre es schon lange, wenn nicht viele herbeigekommene Hülfsscharen den lügenhaften Verläumdungen unserer Gegner Glauben gebend und persönlichen Muthes bar, anstatt mit uns in die Mitte des Kampfes zu eilen, schmachvoll zurückgezogen wären.
Wir erwarten, daß Dies von diesem Augenblicke an anders werde.
Es ergeht hiermit an alle Communalgarden des Landes kraft dieses öffentlichen Ausschreibens, das als förmliche Verordnung zu betrachten ist, der Befehl, sofort anderweit zum Kampfe für die Einheit und Freiheit des deutschen Vaterlandes herbeizueilen.
Diese heiligen Güter müssen jetzt errungen werden, sei es im städtischen Barrikadenkampfe, sei es in offener Feldschlacht, oder sie werden nie erobert werden.
In diesem Kampfe darf kein deutscher Mann, der noch irgend zum Dienste tauglich ist, fehlen.
Viele Behörden im Lande haben uns bereits anerkannt. Diejenigen, welche uns binnen 24 Stunden, vom Abdrucke gegenwärtiger Bekanntmachung in der Leipziger Zeitung oder in dem am Orte gelesenen Localblatte an noch nicht anerkannt haben werden, muß das Volk dazu zwingen.
Mitbürger, handelt, wie es sich für Männer gebührt, und die gerechte Sache wird siegen.
Dresden, den 8. Mai. 1849.
Die provisorische Regierung von Sachsen.
Tzschirner.       Heubner.“

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Friedrich von Waldersee: Der Kampf in Dresden im Mai 1849. E. S. Mittler und Sohn, Berlin 1849, Seite 200. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Kampf_in_Dresden_im_Mai_1849.pdf/213&oldid=- (Version vom 31.7.2018)