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ein Mittel andeuten wollte, wie er den Verdacht und die Schmach des Todtschlags von sich abwenden könnte.

Wie lang’ es gedauert, ehe Ferdinand für den Gedanken empfänglich wurde, dieses Mittel zu ergreifen, wußte er natürlich nicht zu sagen. Er blieb neben dem Todten auf den Knien, von Schmerz betäubt, ohne Bewegung und ohne Gefühl, welches – wie er sich erinnerte – die Kälte von Heinrichs Hand, die er gefaßt hatte, nur allmählig wieder weckte. Als das Bewußtseyn völlig zurückkehrte, als Reue und Schmerz sein Herz wie hungrige Geier anfielen, ergriff er das Gewehr, das nur den einen Lauf entladen hatte, und wollte seine Qual enden. Da war es ihm, als hörte er Marianens Stimme in sein Ohr dringen, als vernähm’ er die Worte des Schwurs, den sie nach dem Unfalle jenes Kindes gethan

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Adolph Müllner: Der Kaliber. Carl Focke, Leipzig 1829, Seite 121. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Kaliber0121.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)