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Herz sie anbetet – daß ich nicht laßen könnte von ihr, wenn auch all’ ihre Schönheit der Raub einer zerrüttenden Krankheit würde. O, wie oft, mein theurer Freund, wie oft hab’ ich gewünscht, daß sie nur einen Tag, nur eine Stunde lang minder reizend mir erscheinen möchte!“

Ich erstaunte vor diesem mächtigen Kampfe der geistigen und sinnlichen Natur in der Brust dieses Menschen. Ich wußte ihm nichts zu sagen, als den Gemeinsatz, daß der Besitz diese Gluth mildern werde.

„Gewiß, gewiß!“ rief er aus: „und eben darum – Diese Trunkenheit meiner Einbildungskraft kann nicht länger dauern, als die Entbehrung der Wirklichkeit, und dann wird meine Seele sich aufrichten, mein Geist seine Banden abwerfen, ich werde wieder seyn,

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Adolph Müllner: Der Kaliber. Carl Focke, Leipzig 1829, Seite 100. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Kaliber0100.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)