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voraussehen, daß es entstehen würde, und so hätte es – wie bei dem Schützen, der ein hinter der Scheibe verstecktes Kind tödtete – durch ihre eigne Hand entstehen können, ohne daß Ihnen eine Verschuldung beigemessen werden könnte.“

Das schien ihm einzuleuchten, und nach dem Blicke zu urtheilen, den er bei den letzten Worten auf mich heftete, auch zu beruhigen. Dieser leichte Erfolg veranlaßte mich, noch einen Schritt weiter zu gehen; einen Schritt über Marianens Auftrag hinaus. Was mir Diese von Ferdinands ungestümer Leidenschaft vertraut hatte, flößte mir mehr Besorgnisse für des Mädchens Zukunft ein, als ihr seine Geneigtheit zu übertriebenen Selbstvorwürfen. Zwar kannte ich recht gut die Macht, womit Marianens Reize auf die irdische Menschen-Natur wirkten, und seine Ungeduld war in meinen Augen eben keiner Entschuldigung bedürftig.

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Adolph Müllner: Der Kaliber. Carl Focke, Leipzig 1829, Seite 95. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Kaliber0095.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)