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Ich bat den Kammerrath, ausspannen zu lassen, und das Mittagsmahl bei mir einzunehmen. Es bedurfte nur der Erwähnung, daß die Goldbörse und Brieftasche des Verunglückten einen Werth von 8000 Thalern enthielten, um ihn von der Nothwendigkeit einer unverzögerten rechtsförmlichen Ausantwortung zu überzeugen. Der Anblick der Geliebten schien dem Leidenden seine physischen Kräfte wiedergegeben zu haben. Er folgte uns in das Speisezimmer am Arme meiner Schwester, und wählte seinen Platz nicht eher, bis Mariane den ihrigen genommen hatte, um ihr gegenüber das Augen-Mahl ihrer Reize zu genießen. Das Mädchen hatte mich so sehr für ihre Leidenschaft interessirt, daß ich Vergnügen daran fand, die beiden Liebenden zu beobachten. Ferdinand sprach sehr wenig, und aß wenig mehr, als er sprach. Seine Augen wichen selten von Marianens Gestalt,

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Adolph Müllner: Der Kaliber. Carl Focke, Leipzig 1829, Seite 55. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Kaliber0055.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)