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Anonym: Der Hesselberg

Zweifel, daß nicht die Erbauer jenes Valli, die für die damahlige Kriegs- und Vertheidigungskunst, auffallenden und wichtigen Vortheile dieses Berges erkannt und benützt haben sollten.

Daß sie dieses wahrscheinlicher Weise auch nicht vernachläßiget haben, erhellet nun zum Theil schon, aus der noch bestehenden gekünstelten Beschaffenheit des Berges; und aus den, um und an dem Hesselberg häufig vorgefundenen Römischen Münzen. Noch größere Wahrscheinlichkeit aber gewinnt diese Vermuthung, aus der Gewohnheit, nach welcher Römische Heere ähnliche vortheilhafte Stellen in andern Gegenden benützt haben. Als vergleichender Augenzeuge, erwähne ich hier bloß die noch bestehenden, ungemein deutlichen und wohlerhaltenen Überbleibsel eines Römischen Lagers auf Ballbarrowhill, in Dorsetshire, in England, wo ein der Lage nach unserm Hesselberg ähnlicher Berg, zu gleicher Absicht benützt wurde. Der Umriß und die Abtheilungen des Lagerplatzes bestehen dort ebenfalls nur in Erdwällen, innerhalb welchen die Legionen vermuthlich nur ihren Sommer-Aufenthalt nahmen.

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Anonym: Der Hesselberg in: Journal von und für Franken, Band 3. Raw, Nürnberg 1791, Seite 491. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Hesselberg.pdf/4&oldid=- (Version vom 31.7.2018)