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riss die Tür auf und warf den grössten lebenden Sänger wie ein Bündel hinaus in den Garderobengang. Es war doch wohl etwas von dem unterdrückten Grimm und Gram des Paria gegen den Brahmanen in dieser Gewalttat.

Der unfreiwillige Abgang Baras erfolgte gerade in dem Augenblick, in dem Jo zurückkehrte. Sie hatte liebevoll selbst nach dem Souper geschaut, das sie bestellt und nicht erhalten hatte. Begriffsstutzig blickte sie drein. Ihre länglichen Augen wurden ganz rund. Ein unverständlicher Laut der Bestürzung entfuhr ihr. Heise stand bleich in der Tür ihrer Garderobe. Bara raffte sich auf, rieb sich die Knochen.

„Das werden Sie mir büssen“, geiferte er, wie die feigen bestraften Bösewichter aller Schauerstücke und hinkte davon. Heise zog Jo in die Garderobe.

„Peter! Was war das?“

„Er ist frech geworden. Was hat er übrigens in deiner Garderobe zu suchen?“

„In meiner Garderobe?“

Ihr Staunen war so echt, dass er sofort wusste, der Kerl war ohne Erlaubnis hier eingedrungen.

„Ich habe ihn hier vorgefunden.“

„Das versteh ich nicht.“

Er berichtete.

Es wurde kein kleines trautes geheimes Freudenmahl, wie Jo es sich ausgedacht hatte. Sie war sehr beunruhigt. Sie machte dem Liebsten keine Vorwürfe, wusste, dass Neid und Missgunst bei ihm nicht im Spiel waren,

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Alfred Schirokauer: Der Held von Berlin. Typoskript, Berlin o. J., Seite 91. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Held_von_Berlin.pdf/92&oldid=- (Version vom 31.7.2018)