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Sie Nichts! Sie grössenwahnsinniger Gernegross!“

Noch immer hielt Heise an sich.

„Hüten Sie Ihre Zunge,“ sagte er, immerhin schon bedrohlich.

Bara lachte falsch auf.

„Weil Sie es befehlen, Sie Herr Chorsänger? Was haben Sie hier überhaupt zu suchen? Scheren Sie sich in die Massengarderobe, wo Sie hingehören. Verstanden?“

„Das werden wir ja sehen, wenn Fräulein Ternitz kommt, wer hierbleibt,“ entgegnete Heise. Zum ersten Mal überkam ihn ein Stolz ob seiner Erkorenheit.

„Das werden wir garnicht sehen,“ brauste Bara auf. Dieser Mensch hier in der Garderobe war ihm sehr lästig, konnte seine Absicht geradezu vereiteln. „So lange werden wir nicht warten. Trollen Sie sich. Ein bisschen dalli, wenn ich bitten darf.“

Er fasste im Übermut seines neuen Erfolges Heise am Arm. Das hätte er nicht tun sollen. Eine unklare, unlogische Eifersucht verdüsterte das klare Denken des Friesen. Was hatte Bara hier zu suchen? Glaubte er etwa, weil das Publikum ihn eben mit einem Beifall überschüttet hatte, wie andere ihn nur in ausschweifendsten Träumen erleben, bildete er sich deswegen etwa ein, er könne hier bei Jo eindringen? Sie würde sich geehrt und hochgebenedeit fühlen, bloss weil er – – –?

Eine Berserkerwut verdunkelte seinen Verstand. Er schüttelte mit einem Aufrucken des Körpers die Hand von sich, die ihn berührte. Dann griff er selbst zu,

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Alfred Schirokauer: Der Held von Berlin. Typoskript, Berlin o. J., Seite 90. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Held_von_Berlin.pdf/91&oldid=- (Version vom 31.7.2018)