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glitt an dem Mann ab, der sie nicht hörte noch sah, der nur Augen und Ohren hatte für die junge sprühende Kollegin.

Denn auch Jo sang an diesem denkwürdigen Premierenabend des „Columbus“ nicht für die Leute im Parkett und auf den Rängen. Sie sang und spielte, Ehre einzulegen bei dem Mann ihrer ersten Liebe, dem Choristen, der ihr verzückt aus der Soffitte lauschte, wenn er nicht hinter ihr auf der Bühne stand. Er allein sang weder für das Publikum, noch für einen geliebten Menschen. Er sang, um seine Gage von hundert Mark redlich zu verdienen. Sein Tenor ertrank in der Masse Mensch.




7.

Das Trommelfeuer des Beifalls verdröhnte langsam. Nur hier und da klatschten noch einige Unentwegte nach, wie Schützenfeuer, das noch nachrasselt, wenn die grossen Geschütze schweigen.

Zuerst hatte ein Tornado der Begeisterung die drei Hauptdarsteller an die Rampe gefegt. Immer wieder. Immer wieder. Dann riefen Sprechchöre, die plötzlich aufwuchsen, den Komponisten. Er erschien. Die Librettodichter. Buchner als Regisseur. Das Haus tobte. Dann blieben die Andern bescheiden zurück, überliessen dem grossen Bara die Szene. Der Jubel stieg zum Fanatismus. Bara war der Sieger des

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Alfred Schirokauer: Der Held von Berlin. Typoskript, Berlin o. J., Seite 85. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Held_von_Berlin.pdf/86&oldid=- (Version vom 31.7.2018)