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hörte nicht mehr nur akustisch ihre bestrickende Melodie.

„Ich habe über das nachgedacht, was Sie mir erzählt haben,“ sagte sie. „Es muss mit Ihnen etwas geschehen, Peter Heise.“

Er lächelte so schmerzlich, als er vor ihren braunen Augen schmerzlich zu lächeln vermochte.

„Was soll mit mir geschehen?“ fragte er wegwerfend.

„Sie sollen nicht resigniert sein,“ schalt sie.

„Ich bin wahrhaftig nicht resigniert,“ stellte er richtig, „aber was soll denn[1] wirklich mit mir geschehen?“

„Ich werde mit Buchner sprechen.“

„Was kann Buchner für mich tun, Fräulein Ternitz? Der „Columbus“ ist besetzt. Übermorgen ist die Premiere. Es wird[2] ein Bombenerfolg werden, das wissen Sie so gut wie ich, wird bis in den Sommer hineingehen. Wie soll Buchner da für mich andere Verwendung haben? Ich muss Gott täglich auf den Knien danken, dass ich in dieser entsetzlichen Zeit voraussichtlich monatelang im Chor zu tun habe.“

Sie schwieg betreten.

„Aber so geht es doch nicht weiter! Sie verzehren sich innerlich.“

„Ach was verzehren! Es muss eben so weiter gehen, bis wieder mal so eine grosse Chance kommt wie heute Morgen.“

Sie reichte ihm die Schüssel. Er nahm.

„Auch darüber habe ich gesonnen,“ sagte sie eifrig. Wenn Ihnen das gelungen wäre!“

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Alfred Schirokauer: Der Held von Berlin. Typoskript, Berlin o. J., Seite 66. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Held_von_Berlin.pdf/67&oldid=- (Version vom 14.4.2018)