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sich alles geben, nach dem grossen Erfolg übermorgen – war immer anders, wenn sie ihn erst vom Erfolg umbraust gesehen – hatten – dann – wurde – das – – schwierigste – – – Weib – – – –

Er verdämmerte.




5.

Peter Heise, der Chorist, erlebte einen der merkwürdigsten Nachmittage. Er war bewegter und beunruhigter, als er selbst geglaubt hatte, von Jo Ternitz geschieden. Er ging den weiten Weg von der Bendlerstrasse bis zur Boyenstrasse im Norden zu Fuss. Er ging überhaupt viel zu Fuss – aus Sparsamkeitsgründen. Heute wanderte er die weite Strecke, ohne es zu merken. Jo wirkte narkotisch in seinem Blute nach. Sie war das erste junge Weib, das sich die Mühe genommen hatte, durch seine verhärtete abwehrende Seemannshäutung bis zu dem Menschen Peter Heise hindurchzudringen. Der Erfolg war revolutionierend.

Zuerst, auf dem langen Heimweg, kämpfte er mit dem eingefleischten Argwohn und Misstrauen des niederdeutschen, primitiven Menschen. Was wollte diese Primadonna von ihm? Was wollte diese arrivierte junge Dame von ihm, dem Unscheinbarsten der Unscheinbaren? Dann besiegte das Künstlertum in ihm die Skepsis. Was sollte sie von ihm wollen, wenn nicht ihn – ihn – Peter Heise? Wahrscheinlich – sicher – sie hatte

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Alfred Schirokauer: Der Held von Berlin. Typoskript, Berlin o. J., Seite 55. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Held_von_Berlin.pdf/56&oldid=- (Version vom 31.7.2018)