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in Elend und Not?“

„Natürlich. Hochkommen ist Glücksache. Deshalb muss man sich doch so hartnäckig an den Erfolg ankrallen und – –“

Sie stand auf.

„Ich muss gehen,“ sagte sie heiser.

„Gehen? Jetzt? Wieso auf einmal?“

„Ich habe eine Verabredung.“

„Eine Verabredung, die dir wichtiger ist, als ich?“

„Es liess sich nicht vermeiden,“ log sie, „Eine Bekannte –“

„Du, das dulde ich nicht,“ warnte er grob. „Ich bin gewohnt, allem vorzugehen, allem.“

Sie antwortete nicht und ordnete ihr Haar vor dem Spiegel.

„Bitte, meinen Pelz.“

Er brachte ihn zornig.

„Also in Zukunft bitte ich mir aus, dass du dich für mich freihältst. Wie ist es mit morgen?“

„Morgen ist es unmöglich.“

„Und übermorgen?“

Ehe sie eine Ausflucht fand, verbesserte er sich:

„Übermorgen geht es ja auch nicht. Da ist Premiere. Du kommst doch natürlich?“

„Ja,“ sagte sie lau, „Hals und Beinbruch.“

Endlich gewahrte er ihre Veränderung und Abgestorbenheit.

Empfohlene Zitierweise:
Alfred Schirokauer: Der Held von Berlin. Typoskript, Berlin o. J., Seite 53. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Held_von_Berlin.pdf/54&oldid=- (Version vom 23.8.2020)