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– wand – frei! dass jemand, der nicht unter dem Theaterpublikum war, um ein Viertel vor Elf – also genau zu der Zeit, zu der sich der Mord zugetragen haben kann, in das Theater gekommen ist. Wir –“

Das ging dem Präsidenten und Vielen denn doch zu weit.

„Herr Verteidiger,“ unterbrach der Vorsitzende[1], „Sie wollen doch nicht etwa behaupten oder argwöhnen, Herr Professor Windal habe den Sänger Bara ermordet?!“

Allgemeines Raunen der Entrüstung. Viola lächelt belustigt. Ihr guter Fritz ein Mörder!

Doch der Verteidiger hat sich nun zu weit vorgewagt. Er sieht keine Rüokzugslinie. Es gibt nur ein Vorwärts.

„Ich frage Herrn Professor Windal hiermit,“ ruft er, hoffnungslos, doch emphatisch, „was hat er ein Viertel vor Elf an jenem Mordtage im Theater getan?“

Der Staatsanwalt, die Schöffen schütteln die Köpfe über diesen hartgesottenen Unverstand. Der Professor war doch um Viertel vor Elf garnicht im Theater! Der Chauffeur verwechselt offensichtlich den Tag. So was von zweckloser zeitvergeudender Wichtigtuerei! Nur um sich als Verteidiger jetzt zum Schluss noch aufzuspielen.

Der Vorsitzende sucht zu vermitteln.

„Herr Verteidiger, es ist doch sonnenklar, dass der Chauffeur sich irrt. Um aber nochmals festzustellen, dass Professor Windal an jenem Abend erst um halb Zwölf gerufen wurde und um dreiviertel


  1. Vorlage: Vositzende
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Alfred Schirokauer: Der Held von Berlin. Typoskript, Berlin o. J., Seite 210. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Held_von_Berlin.pdf/211&oldid=- (Version vom 23.8.2020)