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Doch der Vorsitzende fiel ein:

„Sehr klug von Ihnen, Peter Heise, ich habe nichts anderes von Ihnen Vernunft erwartet.“

Er legte sich breit in das Wohlwollen hinein, das er diesem Volkshelden schuldete.

Mitten im Ansturm durch die Worte des Präsidenten gehandicapt, tankte Heise die Lungen von Neuen voll von Betriebsstoff und schwirrte dann los:

„Herr Präsident – meine Damen und Herren –“

Milde unterbrach ihn der Vorsitzende:

„Sie sprechen zu dem Gericht, Angeklagter.“

Doch Heise achtete nicht mehr auf störende Zwischenrufe. Er war jetzt bei der Tat seines Lebens.

„Meine Damen und Herren,“ wiederholte er achtlos der sanften Mahnung, „die ganze Zeit über im Gefängnis habe ich geschwiegen, habe jede Aussage verweigert, weil ich Furcht hatte, man würde mich sonst freilassen.“

Bewegung leisen Staunens.

„Ich wollte nicht freikommen. Ich wollte nicht wieder in das klägliche Schattenleben des unbekannten Choristen zurücksinken. Die grosse Chance, sofort für Bara einzuspringen, ist erfolglos verpufft durch meine Verhaftung. Ein Anderer hat die Rolle erhalten. Jetzt, meine Damen und Herren –“

Der Vorsitzende machte eine vergebliche, fast resignierte

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Alfred Schirokauer: Der Held von Berlin. Typoskript, Berlin o. J., Seite 158. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Held_von_Berlin.pdf/159&oldid=- (Version vom 31.7.2018)