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eine Probe an.“

Es war ein Gemisch von Betteln, von Flehen, von Stolz und Überhebung, ein Verzweiflungskampf um den Weg zur Höhe.

Alle standen mit stummen, verschlossenen, abweisenden Mienen. Wie eherne Tore waren diese Gesichter.

„Kommen Sie!“ mahnte, auf eine heftige Geste Buchners, ruhig der Kommissar und fasste wieder Heises Arm. Wieder riss er sich los.

„Was wollen Sie von mir?!“ schrie er den Beamten an. „Sind Sie wahnsinnig? Glauben Sie wirklich, ich hab ihn ermordet?“

Alles schwieg verstockt. Wie eine Mauer, ohne Gefühl und Verstehen, standen die Männer. Heise blickte von einem zum andern. An dieser unbelebten Starre zerschellte seine unbefangene, naive Empörung. Er wurde verwirrt vor dieser stählernen Unbewegtheit, seine Augen weiteten sich in Bestürzung und Unglauben.

„Ja – was denn? Was denn? Was bedeutet das alles?“ stammelte er.

„Das werden Sie auf dem Polizeipräsidium, erfahren.“ Wieder fasste ihn der Kommissar. Diesmal fester. Vergeblich rang Heise gegen diesen Polizeigriff.

„Lassen Sie mich los!“ stöhnte er. „Ich hab es nicht getan. Lassen Sie mich los.“

„Kommen Sie“, warnte der Kommissar. „Widerstand nützt Ihnen nichts.“

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Alfred Schirokauer: Der Held von Berlin. Typoskript, Berlin o. J., Seite 121. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Held_von_Berlin.pdf/122&oldid=- (Version vom 31.7.2018)