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Durfte ihre Güte und Menschlichkeit nicht ausbeuten. Fliehen musste er sie, für immer meiden.

Er stand und überlegte. Dann rannte er fort, holte aus der Garderobe ein Stück Papier, schrieb darauf „warte nicht auf mich, fahr nach Hause. Peter.“ und schob es unter der Tür durch in ihre Garderobe. Dann eilte er davon, schminkte sich ab, zog sich um und ging zur Kasse, sich auszahlen zu lassen. Hundeelend und kreuzjämmerlich war ihm zu Mut. Der Abschied von Jo, der Abschied von der Bühne, an der er einmal beinahe, beinahe die grosse tragende Rolle erobert hatte, traf ihn ins Mark.

Er musste lange warten. Die Kassiererin war eifrig mit den Rapporten der nächsten ausverkauften Vorstellung beschäftigt. Von der Nichtigkeit Heises nahm sie keine Notiz. Er hustete ein paar mal, ihre Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, doch sie liess sich nicht stören. Dann eilte sie zum Chef, ihm zu berichten. Es dauerte sehr lange. Endlich kehrte sie aus dem Direktionsbüro zurück und fand einen Augenblick Zeit für den entlassenen Rowdy. Mit strafender Miene, als habe Heise sie persönlich beleidigt, wischte sie ihm die Scheine hin.

Als er zur Chorgarderobe zurückkam, war alles schon fort.

Auch Jo war gegangen. Mit Staunen und Bestürzung hatte sie den Zettel gefunden. Sie wusste bereits, dass Peter entlassen war. Sie suchte ihn, fand ihn aber

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Alfred Schirokauer: Der Held von Berlin. Typoskript, Berlin o. J., Seite 105. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Held_von_Berlin.pdf/106&oldid=- (Version vom 31.7.2018)