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hat, und da – –“

„Da mussten Sie sich als Ritter einmischen, ausgerechnet Sie! Genug!“

„Herr Direktor,“ ächzte Heise, „ich werde – –“

Doch Buchner war schon um eine Biegung der Kulisse verschwunden. Mit einer hilflosen Bewegung der Ohnmacht strich Heise mit der flachen Hand über das Gesicht zum Hals nieder. Unmöglich, unausdenkbar! Wieder auf der Strasse, jetzt, wo er hinaufmusste, um jeden Preis musste, um Jo ebenbürtig zu werden, um sie lieben zu dürfen, um ohne Selbstverachtung sich von ihr lieben zu lassen.

Er stand, sah mit irren Augen um sich und hörte nicht, wie alle in zorniger Zugehörigkeit und empörtem Mitgefühl auf ihn einredeten. Aller Spott und Hohn über „die komische Figur“, die nach Baras Rolle gegriffen hatte, war vergessen. Der Hass gegen Bara, gegen diesen grössenwahnsinnigen Menschen, der jeden einzelnen von ihnen durch seine Anmassung und Überheblichkeit gekrankt und beleidigt hatte, der in den Kollegen und Gehilfen der Bühne nichts als verachtete Kulis sah, schmiedete das Theaterpersonal zu einer Schicksalsgemeinschaft mit dem Gemassregelten zusammen. Im Nu wussten alle, alle bis zum letzten Arbeiter, dass Heise diesen Burschen, der sie in seinem arroganten Dünkel als letzten Dreck behandelte, wenn er sie überhaupt sah, verprügelt hatte und darum geflogen

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Alfred Schirokauer: Der Held von Berlin. Typoskript, Berlin o. J., Seite 99. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Held_von_Berlin.pdf/100&oldid=- (Version vom 31.7.2018)