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die Wachsamkeit und die Schlauheit meines Vaters uns so vortrefflich geschützt hätten.

Obwohl ich damals erst knapp dreizehn Jahre alt war, nahm ich doch schon an allem den lebhaftesten Anteil, verstand mit meiner leichten Büchsflinte gut umzugehen und begleitete den Vater oft auf nächtlichen Kundschaftergängen, die nötig waren, um der Expedition die Wege zu sichern. Als wir nach zehntägigem Marsch in dem Felsentale anlangten, wo die Kupfermine lag, waren alle Mitglieder der Reisegesellschaft, die aus fünf Deutschen und einigen dreißig farbigen Arbeitern und Kameltreibern bestand – alles übles Gesindel dies! von Herzen froh, daß die stete Angst vor nächtlichen Überfällen und heimtückischen Kugeln nunmehr aufhörte.

Das Tal bildete den Mittelpunkt eines wild-romantischen, in die arabische Wüste sich hineinerstreckenden Gebirgsausläufers, wie ja Oman überhaupt ein weites Gebirgsland ist, in dem fast unmittelbar vom Persischen Golf sich Bergreihe an Bergreihe auftürmt, bis dann der Übergang nach dem endlosen Sandmeer der Wüste genau so plötzlich eintritt, indem aus dem gelblichen Sande schroffe Gebirgsketten jäh aufsteigen, so wie riesige Mauern oder wie Ruinen ungeheurer Burgen. Die Gesteinsarten dieser Gebirgsstätte sind zumeist Glimmer- und Tonschiefer, oft von Porphyrmassen durchbrochen …“

„Donner noch eins, Junge, – Du bist ja der reine Gelehrte!“ lachte der Ingenieur Tümmler, indem er Paul Loring anerkennend auf die Schulter klopfte.

„Mein Vater war nur Mechaniker“, meinte der Jüngling mit gewissem Stolz. „Aber belesen war er wie ein Allerweltsgelehrter. Und einen Bildungsdrang besaß er wie selten einer. – Doch ich will nicht vom Thema abschweifen. Die Umgegend des Tales war ganz unbewohnt, was uns nur lieb sein konnte. Das nächste Dorf lag gute acht deutsche Meilen nach Norden zu. So glaubten wir uns denn, nachdem ein Monat ohne störende Zwischenfälle verflossen war, ganz sicher fühlen zu können. – Ich führte ein recht ungebundenes Leben. Gewiß – mein Vater hatte eine Menge deutscher Schulbücher mitgenommen und unterrichtete mich in seiner freien Zeit

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W. Belka: Der Gespensterlöwe. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1916, Seite 5. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Gespensterl%C3%B6we.pdf/6&oldid=- (Version vom 31.7.2018)