Seite:Der Fürst (Machiavelli Regis) 019.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Der Fürst
des
Nicolò Machiavelli,
Florentinischen Secretairs und Bürgers.




Nicolò Machiavelli dem Erlauchten Lorenzo de Piero de Medici.


Es pflegen meist Die, so sich bei einem Fürsten um Gunst bewerben, mit solchen Dingen ihm zu nahen, die ihnen selbst am theuersten sind, oder an denen sie sehen, daß er das meiste Wohlgefallen findet. Daher man ihnen denn öfters Pferde, Waffen, Goldstoff, edle Steine und ähnlichen Schmuck überreichen sieht, der ihrer Hoheit würdig sey. Indem nun ich auch irgend ein Zeugniß meiner Ergebenheit Eurer Erlaucht zu widmen mich gedrungen fühle, finde ich unter meinem Besitze nichts, was mir lieber und schätzbarer wäre, als die Erkenntniß der Handlungen wichtiger Menschen, wie ich dieselbe durch eine lange Erfahrung der neuen, und stete Betrachtung der alten Zeit mir erworben habe: welche ich lange mit großem Fleiße bedacht und erwogen, und jetzt zusammen in einen kleinen Band gebracht, Eurer Erlaucht überantworte. Und obschon ich dieses Werk für unwerth einen solcher Person erkenne, vertraue ich doch zur Genüge darauf, es werde Denselben, nach Ihrer Milde, willkommen seyn, in dem Betracht, daß Ihnen von mir

Empfohlene Zitierweise:
Niccolò Machiavelli: Der Fürst. Stuttgart, Tübingen 1842, Seite 1. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_F%C3%BCrst_(Machiavelli_Regis)_019.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)