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bilden, begnügte er sich nicht etwa nur mit den Unterweisungen und Übungen, die bey diesem Stande in der gesetzmäßigen Lehrzeit vorkamen; sondern nachdem er diese wohl angewandt hatte, ging er erst begierig darauf aus, eine mehr als oberflächliche Kenntniß in allen den Wissenschaften zu sammeln, die in sein Fach einschlugen. Da er mit dem Lesen eigenes Nachdenken verband – sich aus guten Schriften mit gesunder Theorie und bey der steten Ausübung immer mit neuen Erfahrungen bereicherte; so geschah es, daß er in Kurzem, theils als einer der zierlichsten Schönschreiber, theils als fertiger Rechenmeister, theils als gründlicher Jugendlehrer in seinem Wirkungskreise auftrat, als solcher allgemein in gutem Rufe stand, sich durch rastlose Thätigkeit in seiner zahlreichen Schule darin erhielt und noch lange erhalten wird.

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 Gerade auf dasjenige Fach, das manche seines Standes so unverantwortlich vernachläßigen, nämlich auf den katechetischen Unterricht wandte er vorzügliche Mühe. Bald erhohlte er sich Raths aus katechetischen Schriften, um sich eine herablassende und deutliche Zergliederungsgabe der biblischen Lehrsätze eigen zu machen. Bald las er erbauliche Bücher alter und neuer Gottesgelehrten,

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R. [Anonym]: Denkmahl eines nützlichen Mannes in: Journal von und für Franken, Band 5. Raw, Nürnberg 1792, Seite 617. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Denkmahl_eines_n%C3%BCtzlichen_Mannes.pdf/3&oldid=- (Version vom 11.9.2022)