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 Es erfüllen sich heuer fünfzig Jahre, seit, zwar nicht die Gesellschaft für innere Mission im Sinn der luth. Kirche, aber ihre vornehmste Thätigkeit: die Fürsorge für unsre nach Amerika ausgewanderten Volks- und Glaubensgenossen, ihren Anfang genommen hat.

 Da geziemt sich wohl ein Rückblick auf das, was in diesem langen Zeitraum gewollt und angestrebt und durch GOttes Gnade erreicht worden ist. Einen solchen Ueberblick will in gedrängter Kürze vorliegendes Schriftchen geben. Legen wir daher zunächst

Anlaß und Anfang der nordamerikanischen Mission

dar.

 Nicht um Bekehrung der Heiden, sondern um kirchliche Versorgung unsrer ausgewanderten Glaubensgenossen, die in den Wäldern und Prairien Nordamerikas zu hunderttausenden gingen wie Schafe ohne Hirten, ohne die ewigen Güter des Wortes und der Sakramente, handelte es sich bei dem amerikanischen Missioniswerk. Pastor Wyneken, der selbst den schreienden Notstand seiner Glaubensgenossen in Amerika täglich vor Augen sah, war es, der in einem dringenden Hilferuf der evangelischen Christenheit Deutschlands die kirchliche Not ihrer Brüder zur Kenntnis und ihre Liebesschuld gegen dieselben zum Bewußtsein brachte. Sein Aufruf hatte da und dort Teilnahme erregt, am mächtigsten aber zündete er in der Seele des seligen Pfarrers Löhe. Es hatte damals, nach dem langen Winterschlaf des Rationalismus der Eifer der Christenheit für die Heidenmission sich zu regen begonnen. Löhe aber meinte, ohne diesen neuerwachten Eifer für

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Johannes Deinzer: Soli Deo Gloria!. , Neuendettelsau 1891, Seite 3. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deinzer_Soli_Deo_Gloria_03.png&oldid=- (Version vom 30.6.2016)