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Appendix.[1]

Es stehet in Vitis Patrum / das auff eine Zeit der Teuffel mit einem Einsiedel der ein heiliger Vater war / ein Disputation gehalten. Da fraget jn der heilige Man / Welche Sünder am meisten sind in der Helle? Der Teuffel sprach / du begerest eine schwere Sach / dann mir nicht sicher ist dis zu offenbaren / damit vielleicht die andere solche Sünder / welche noch in der Welt sind / sich nicht abschewen und Busse thun / darnach bliebe mir meine Helle gar leer und bloß / jedoch ich wil dirs sagen / das der Geitzigen / Wucherer / und der armen Leute Schinder habe er fast die Helle voll. Dann den Geitz / Wucher / schinden und schaben / die Leute fur keine Sünde nicht achten / mit dem Recht nicht straffen / sondern wer am Geitzigsten ist / der gedencket der beste Hauswirt zu sein / bey mir aber kömpt er in den tieffesten Hellen grund / als der sich fur keinen Sünder erkent / und ohne Buß / das verderben auff sich laden thut.

Nach dem Sprichwort.

     Kein ding ist erger im leben /
          Als ein Geitziger Mensch eben.
     Dann er auch seine Seel /
          Umbs Geld verkeufft / bringt in die Hell.


Gedruckt zu Erffurt / durch Jesaiam Mechlern.

Im Jahr / M. D. C. III.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Anhang, Anhängsel