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gehörig. Vnd wird solcher Hafen / nach dem Embdischen / für den besten im Land gehalten.

Grevenbroeck / an der Erpe / nahend Eltzen / im Hertzogthumb Gülch gelegen / so Theils Grävenbruch / vnnd Grävenbruck / nennen / welches Stättlein in Anno 1642. bey Ankunfft deß Generals Herrn Johann de Werth / der vnterten Frantzosen / vnd Hessen / Volck verlassen: Hergegen solches ihr Excellentz / der von Werth / vnterm Obristen Sparren / mit sechshundert Mann besetzt; der es darauff starck bevestigen lassen.

Grevelsberg / ein Marcktfleck / auff der Strassen von Cölln / gen Dortmund / bey Volmensteen / oder Volmenstein / an den Bergischen Gräntzen / vnnd allbereyt in der Graffschafft Marck gelegen.

Hallenberg / im Hertzogthumb Westphalen / an der Orck / vnd den Waldeckischen Gräntzen / so die Franckenbergische Chronic / am 45. Blat / dem Ertzstifft Cölln / vnd zwar recht / gibet: Vnd am 57. Blat / die Niderlag der Hessen von Franckenberg / von diesem Stättlein / Anno 1465. erlitten / beschreibet. Ligt nicht weit von Sassenberg / Winterberg / vnd Medebach / welche beyde letzte auch Chur Cöllnisch / in dem Hertzogthumb Westphalen gelegen / seyn.

Halteren / an der Lippe / nahend Dulmen / vnnd Koesfeld / in der Herrschafft Dulman / ein Münsterisch Stättlein.

Hamont / ein Stättlein / im Stifft Lüttich / zu eusserst / an den Brabandischen Gräntzen / gelegen.

Harbstett / oder Harpstede / an dem Wasser Delmen / nahend Delmenhorst / in der Graffschafft Oldenburg gelegen / ein Schloß / vnd Vogtey / so vom Stifft Münster an Oldenburg / durch Graff Anthonium, der Anno 1573. gestorben / gebracht worden.

Hattingen / in der Graffschafft Marck / an den Bergischen Gräntzen / vnnd an der Roer / oder Ruhr / welche Statt die Keyserischen / Anno 1636. eingenommen haben.

Haußberge. Graff Simon ist der letzte vom Gräfflichen Stamm zum Berge / oder Haußberge / im Stifft Minden gewesen; nach dessen Tod die Grafschafft / so sich weit erstreckte / vnnd viel Pfarren vnter ihrer Hochheit / vnnd Gebieth hatte / seinem Bruder Ottoni, Bischoffen zu Minden / heimgefallen / der das gantze Land vom Berge / dem Stifft Minden im Testament legiert hat.

Heimbach / nahend Nideck / im Gülcherland.

Heisterbach / im Hertzogthumb Bergen / allda ein Kloster / wird von Theils Jugum Reticonis genant.

Herck / an dem Fluß Herck / im Stifft Lüttich / nahend Lummen / vnd Halen / an den Brabandischen Gräntzen / setzet Guicciardinus vnter die Lüttichische Stätte.

Herstberg / nahend dem Moen / gegen Molheim / vnnd Beelick / vber / im Hertzogthumb Westphalen / welchen Titul Chur Cölln führet; auch solches Stättlein / vnd Schloß / dahin gehörig ist.

Horn / in der Graffschafft Lippe / bey Falckeburg. Es ist dieses Stättleins Horn allbereyt oben bey Dethmolden / vnd Lemgäw / gedacht / vnd anderswo gesagt worden / wie Theils der Meynung / daß in dieser Gegend der Römer Niderlag / vnter dem Q. Varo, zun Zeiten Keysers Augusti, geschehen seye. Es ist auch vor Zeiten ein Horn in Braband / so Graffschafft Titul hat / hieher gerechnet worden, aber selbige hat Spanien eingezogen / vnnd selbige Graffschafft seithero deß 1567. Jahrs nichts mehr zum Reich contribuirt / in welchem Jahr der Graff von Horn noch vierzehenhundert Gülden hat erlege lassen.

Kaldehart / ein Stättlein / nahend dem Fluß Moen / bey Beelick / vnnd Ruden / im Hertzogthumb Westphalen gelegen / vnd Chur Cölln gehörig. Wird auch Kallenhart genannt.

Knipens / Knip / Kniphausen / Cnipens / im Wangerland / oder Wangria, so zu der Herrschafft Jever gehörig ist / ein sehr schönes Schloß / deren von Cnip / oder Kniphusen / so vor etlichen Jahren / vom Keyser zu Freyherren gemacht worden / weyland / Residentz; da herumb ein schöne / vnd fruchtbare Landschafft ist. Graff Johannes der Sechszehende dieses Namens / von Oldenburg / ein Erb der Fräwlein Mariae zu Jevern / Rustringen / Ostringen / vnd Wangerland / hat Anno 1592. an dem Cammergericht zu Speyer erhalten / daß die Herrn von Inhausen / ihme das besagte Hauß / vnd Herrlichkeit Knipens / oder Kniphausen / abtretten solten / nach dem solche Rechtfertigung / von gedachter Freyen Maria zu Jever / mit Tiden von Inhausen / Anno 1549. angefangen worden / so hernach / Anno 99. zur Revision kommen. Auff dem nächsten Reichstag zu Regenspurg deß Jahrs 1641. haben die Herrn Graffen von Oldenburg / vnd Delmenhorst / Herrn zu Jevern / vnd Kniphausen / den Landrichter / zu Kniphausen / D. Iliconem Ummium, zu ihrem Abgesandten gehabt. Warumb aber noch / Anno 1644. in dem Atlante, so new seyn solle, aber einen gantzen Hauffen alte vergangene Sachen hat / dieses Knipen / oder Cnipen / allda drey Pfarrkirchen / wie daselb stehet / seyn sollen / deß Barons Kniphausen Sitz genennet wird / läßt man dahin gestellet seyn.

Lennep / ein Stättlein im Bergischen / zwischen Sollingen / vnd Raed vom Wald / welches die Hessischen / Anno 1640. den 13. Julij / gegen Tag / erstiegen / in deren der Plunder vor drey Compagnyen /

Empfohlene Zitierweise:
Matthäus Merian: Topographia Westphaliae. Frankfurter Kunstverein, Frankfurt am Mayn 1647, Seite 85. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_merian_Westphaliae_084.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)