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dem Flecken Lüttich / weiln er der Hoffleute Leben straffete / von etlichen bösen Buben vmbgebracht worden) Reliquien / hieher auff Lüttich verlegt. Es hat aber gleichwol der hiesige Bischoff noch einen Theil an der Statt Mastricht.

Was die Ordnung der Bischöffe anbelangt / so erstlich zu Tongren / oder Tungren / hernach zu Mastricht / vnnd endlich allhie zu Lüttich / ihren Sitz gehabt haben; so sagt Aubertus Miraeus, in Fast. Belg. et Burg. p. 163. seq. Daß man von den Tungrischen / Trierischen / vnnd Cöllnischen ersten Bischöffen / nichts gewisses haben könne. Daher er sich offt verwundert habe / daß die newen Scribenten so keck seyn / vnnd jedweder dieser Bischöffe Herkommen / anzeigen / vnd den Anfang / vnnd Ende / auff gewisse Jahr nach Christi Geburt setzen dörffen. Siehe Aegidium Bucherium, in disput. historica, von den ersten Tungrischen Bischöffen / zu Lüttich / Anno 1612. mit dem Leben / vnd Thaten / der Lüttichischen Bischöffen / außgangen. Vnd am 248. Blat schreibet er / daß vermuhtlich / erst Anno 312. nach dem der Kirchen / durch Keyser Constantin den Grossen / der Friede wider zukommen / der Statt Tungren ein eygner Bischoff / nämlich / der heilige Servatius, gleich wie auch der Statt Cölln / Maternus, dieses Namens der Ander / gegeben worden. Dann in den ersten Zeiten der Kirchen / hätten die Tungrer / Cöllner / vnnd Trierer / miteinander nur einen Bischoff gehabt. Welche dann in dieser Ordnung gezehlet werden.

1. Maternus, deß heiligen Apostels Petri discipulus. 2. Navitus. 3. Marcellus. 4. Metropolus. 5. Severinus. 6. Florentius. 7. Martinus, der Haspengäwer Apostel. 8. Maximinus. 9. Valentinus. alle heilige Leut / deren ein jeder zugleich Bischoff zu Trier / Tungren / vnd Cölln / gewesen ist. Vnd dieses hat / wie gemelt / biß auff die Zeit deß Keysers Constantini Magni gewähret / zu welcher / so dann einer jeden derselben Kirchen ein eygener vnd absonderlicher Bischoff fürgesetzt worden. Vnd zwar der Tungrischen der heilige Servatius, so sonsten ins gemein für den 10. Bischoff zu Tungren gerechnet / vnd daß er dreyhundert Jahr gelebt habe / zwar vngewiß / gesagt wird. Er ist dem Tungrischen Bischthumb fast in die siebentzig Jahr vorgestanden / Anno 383. gestorben / vnnd zu Mastricht an der Maaß / dahin er den Bischofflichen Sitz von Tungren gelegt hatte / begraben worden. Nach seinem Tod / ist / wegen der Vngarischen Verwüst- vnnd Zerstörung / in die 114. Jahr lang / kein Bischoff / biß auffs 497. gewesen / in welchem B. Agricolaus, Bischoff zu Mastricht worden / deme die folgenden succediert haben / als der 12. vom heiligen Materno, dem Ersten Tungrischen Bischoff an / nämlich / B. Ursicinus, so Anno 505. gestorben seyn solle / wie man wil. 13. B. Designatus. 14. B. Resignatus. 15. B. Sulpitius. 16. B. Quirillus. 17. B. Eucherius, oder Eucherus. 18. B. Falco. 19. B. Eucharius. 20. S. Domitianus. 21. S. Monulphus. 22. S. Gondulphus. 23. S. Perpetuus. 24. S. Ebregisus, oder Evergislus (welchen etliche außlassen.) 25. B. Joannes, Agnus zugenant. 26. S. Amandus. 27. S. Remaclus, der hernach Abt zu Stablo gewesen. 28. Theodardus Martyr. 29. S. Lambertus, der Lütticher Patronus, so Anno 696. vmbgebracht worden. 30. S. Hubertus, der Jäger Patron / welcher seines Vorfahren / deß heiligen Lamberti Cörper / vnd zugleich auch damit den Bischofflichen Sitz / Anno 709. von Mastricht nach Lüttich verlegt / diesen Ort hernach mit Mawren vmbgeben / vnd daselbsten die Bischoffliche Kirch / zu Ehren der heiligen Jungfrawen Mariae / vnd Lamberti, vnd das Thumbstifft S. Petri, erbawet. Ist Anno 727. gestorben / vnd ligt zu S. Hubert / in dem fürnehmen Benedictiner Kloster / mitten im Ardenner Wald / begraben. Ihme hat der 31. Bischoff S. Floribertus succediert / welchen Joannes Roberti, in notis ad historiam S. Huberti, Anno 1621. zu Luxemburg gedruckt / für sein / deß heiligen Huberti leiblichen Sohn gewesen zuseyn bestreitet. Wie dann er S. Hubert / ein eheliche Gemahlin / so Theils Floribanam nennen / gehabt hat. Besagter S. Floribertus ist Anno 746. gestorben. 32. Fulcarius. 33. Agilfridus. 34. Gerbaldus. 35. Valcandus. 36. Pirardus. 37. Hircarius. 38. Franco. 39. Stephanus, ein berühmbter Scribent / so Anno 920. gestorben. 40. B. Richarius. 41. Hugo. 42. Farabertus. 43. Ratherus. 44. Baldricus I. 45. Eraclius, oder Eraclus. 46. Notgerus, so Lüttich mit Mawren verwahret. 47. Baldricus II. so An. 1017. verschieden. 48. B. Wolbodo. 49. B. Durandus, der Anno 1025. gestorben. 50. Reginardus, der eine Brucken vber die Maaß geschlagen / vnd Anno 1038. Tods fürworden. 51. Richardus. 52. B. Wazo. 53. Theodvinus, dessen oben bey Huy gedacht worden / vnd von welchem Aub. Miraeus, in Fastis Belgicis, in Jul. p. 380. also schreibet: Huic Theodvino Stephanus IX. Papa superhumerale gemmis et unionibus ornatum, in humeris deferendum transmisit; ut Joannes Placentius rerum Leodicensium scriptor commemorat. Illud ipsum super humerale Leodici, inter sacras reliquias, et Cimelia Basilicae S. Lamberti magnâ curâ adservatur. Est instar balthei militaris, quo humeri tegi solent, compositum. 54. Henricus I. so Anno 1091. gestorben. 55. Otberus, der Bullon, vnnd Convin, erkaufft. 55. Fredericus, so von Gifft vmbkommen / im Jahr 1121. 57. Albero I. 58. Alexander I. 56. Albero II. 60. Henricus II. 61. Alexander II. welcher Anno 1167. in Italia gestorben. 62. Radulphus, deme Anno 1191. durch Gifft das Leben genommen worden. 63. S. Alberrus, so Anno 1192. vmbkommen. 64. Albertus Cuquensis. 65. Hugo Petrapontius. 66. Joannes Apianus. 67. Guilielmus Valentinus. 68. Robertus Lingonensis. 69. Henricus Geldrensis. 70. Joannes Angianus, so mörderischer Weise vmbkommen 1281. 71. Joannes Guido. 72. Hugo Cabilonensis 73. Adolphus Waldegius. 74. Theobaldus

Empfohlene Zitierweise:
Matthäus Merian: Topographia Westphaliae. Frankfurter Kunstverein, Frankfurt am Mayn 1647, Seite 43. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_merian_Westphaliae_042.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)