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und bei diesen Elementen des Lebens mich woler befinden als bei Dir.“

Nie hatte sie bisjezt ihrem Vater eine Sylbe über ihre ehelichen Verhältnisse mitgetheilt, weil sie von der Art waren, daß sie jeden Rath ausschlossen. Jezt schickte sie sich doch mit großer Ueberwindung dazu an. Siehe! da kam die Nachricht vom Tode ihres Vaters. An einer Gehirnentzündung war er binnen achtundvierzig Stunden gestorben, und diese Stütze für Cornelie gebrochen. – Was wird sie nun beginnen? dachte Eustach schadenfroh. Was soll ich beginnen? sprach Cornelie mit der tiefen Entmuthigung zu sich selbst, die den Menschen befällt, wenn ihn Ereignisse treffen welche ihn von der Bahn zurückzudrängen scheinen auf die er sich hingedrängt fühlt.

„Wann werden Sie abreisen? .… und wohin, Frau Gräfin?“ fragte Eustach sie einmal mit unausprechlichem Hohn.

Cornelie fixirte ihn schweigend. Er schämte sich denn doch dieses Krieges gegen die Wehr und Hülflose, und plötzlich sich vor ihr niederwerfend rief er heftig:

„Dein Starrsinn treibt mich ja zu solcher Unthat! – Bleibe bei mir, vergieb mir, liebe mich .…

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Ida von Hahn-Hahn: Zwei Frauen. Zweiter Band. Berlin 1845, Seite 100. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zwei_Frauen_(Hahn-Hahn)_v_2.djvu/101&oldid=- (Version vom 31.7.2018)