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1519), die andere des letzteren sekretär, Johannes Müller. Der antheil des grafen Froben besteht zunächst in der ausarbeitung eines nicht unbeträchtlichen theiles des chronikmaterials. Die beweise hiefür liegen in folgenden stellen, in welchen der erzählende nur graf Froben Christof sein kann: »Mir gedenkt noch wol«, heißt es, »als ich in meinen kindtlichen jaren von Philips Echtern zu Mespelbron ward. .. erzogen«, (II, 438, 15 ff.) mit bezug auf II, 333, 10 ff. und 337, 37, wo gesagt wird, daß graf Froben zu Mespelbronn bei seinen großeltern geboren und von ihnen bis in sein 12tes jahr, als ob er ihr leiblicher sohn gewesen, erzogen worden sei. Froben Christof brachte sodann, nachdem er die universität Tübingen verlassen hatte, mehrere jahre auf den hochschulen in Frankreich und den Niederlanden zu, wohin er dreimal unter begleitung seines präceptors Christof Mathias, des spätern mainzischen vicecanzlers, gereist ist (s. III, 136, 13174, 38 und 230, 30260, 12). Von diesem aufenthalte in Frankreich und in den Niederlanden spricht der erzählende: »Als ich ainest in Frankreich gewest, hab ich nit weit von dem königlichen schloß Mun, in Berri gelegen« etc. (I, 101, 30 ff.);



WS: Fortsetzung der Fußnote von Seite 327

weysend ier mier sundere früntschaft und wolgefallen, des ich urbütig bin hin wider gegen und umb üch, ungespart meins leybs und guots, früntlich zu verdienen. Ferrer, lieber vetter, demnach etman ein grave von Ötingen gewesen mit nammen Friderich, der ain herzogin von Müsterberg gehapt zu ainem gemahel, die bayde mein uranher und uranfraw sind, von denen gewisslich mer dan drüw oder fier hundert personen abkummen, die ich alle gern in ainen arborem bringen wölt, die weyl dann gedachts grave tochter aine, mit nammen fröle Imagina, grave Friderichen von Bitsch, den ich euwern vorfarder achten thun, eelich vermehlet worden, wie ier das us der verzaychnus, die ich üch hie nebend zuschick, sehen mügend, ist an üch mein früntlichs bitt, mier die selben linien zu wegen bringen und zu erfaren, wie vil die selbig fraw mit ierem gemahel kinder gehapt, wahin die selben kinder weyter verheyret und wer von den selben abkummen und geboren sey, bis vf iez unser zyt etc., und wamit ich üch widerumb dienen künd, wölt ich och alle zyt willig erfunden werden. Dat. Speyr den XXVIII. tag Augusti, in dem. XXXIII. jar

                                                                                Wilhelm Wernher freyer
                                                                                her zu Zymbern etc.

     Dem wolgebornen herren Jörgen,
     graven zu Zwaynbrück, herren h.
     und Ochsenstain, meynem lieben
               h. vetter.«

Der todestag des grafen Wilhelm Wernher, der am 6ten Januar 1485 (s. IV, 101, 6) geboren worden, ist nur aus einem eintrage bekannt, den Friedrich Rittel in ein auf der kgl. handbibliothek zu Stuttgart befindliches exemplar von Ebers Calendarium gemacht hat. Darnach fiel er auf den 7ten Januar 1575, so daß der graf 90 jahre und 1 tag alt geworden ist. Ich verdanke die kenntnis dieser notiz der gefälligen mittheilung des † herrn oberstudienraths von Stälin in Stuttgart.

Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band IV. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1882, Seite 330. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_4_330.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)