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heiten[1], fleißigen und gründlichen forscher[2]. Als sein werk wird sie bezeichnet von Münch (1829), Krieg von Hochfelden (1836), Ruckgaber (1840), Vanotti (1845), Fickler (1846), Mone (1854), Barack (1865) und Schmid (1867). Von einem manne, der den größten theil seines langen lebens mit historischen forschungen zubrachte und eine stattliche reihe von werken als zeugnisse seiner thätigkeit zurückließ, konnte man allerdings erwarten, daß er der geschichte seiner eigenen ahnen sich vor allem zuwenden werde. Diese erwartung hat zu dem nahe liegenden schlusse geführt, dass der in der chronik nicht genannte verfasser kein anderer, als der graf Wilhelm Wernher sein könne. Eine bestätigung hiefür schien in dem umstande zu liegen, daß schon im jahre 1627 Merck in seiner chronik des bisthums Constanz die chronik des grafen Wilhelm Wernher von Zimmern als seine quelle bezeichnet. Wie schon oben bemerkt worden ist, meint jedoch Merck die vom grafen verfasste chronik des bisthums Constanz, nicht, wie nachher allgemein anagenommen wurde, unsere chronik, eine verwechslung, auf die wohl der bisherige glaube an die autorschaft des grafen Wilhelm Wernher als seine hauptquelle zurückzuführen ist. Ruckgaber (a. a, o. IV) führt als beweise seiner autorschaft an: 1) daß derselbe mehrmals von sich in der ersten person spreche, und 2) seine eigene angabe, der gemäß er sich mit historischen dingen beschäftige. Ich füge gleich hinzu, daß jener schluß unbegründet, die beweise Ruckgabers nicht stichhaltig, daß der graf Wilhelm Wernher der verfasser der chronik nicht ist. Was zunächst den zweiten beweis Ruckgabers betrifft, so ist in der chronik allerdings öfters, und zwar sechs mal, davon die rede, daß sich graf Wilhelm Wernher mit historischen dingen beschäftige. So heißt es: »Der zeit ist herr Wilhalm Wernher im schloß Zimbern bliben, uf das studieren und historias zu schreiben sich begeben« (II, 601, 27 ff.); »Aber nachdem herr Wilhelm Wernher ein fürnemer historicus und der sich in alten heiraten und geschlechtern vil erkundiget« (III, 131, 18 ff.);«... beschrib herzog Hanns von Sümmern, . . ., graf Wilhelm Wernhern zu sich, und dieweil in der fürst erkannt als ain gueten historicum und ain besonder liebhaber der antiquitetten« (III, 600, 41 ff.); »Das ich aber widerumb von graf Wilhelm Wern-


  1. Über seine alterthümersammlung oder »wunderkammer« s. III, 350, 34. IV, 105, 27; s. auch Forers Thierbuch (1563) bl. 65a und bl 67a; über seine bibliothek IV, 72, 30 ff.
  2. Crusius sagt in seiner »Schwäbischen Chronik« (1738) II, 251, spalte 1: »So lebte auch damal (1540) und lang hernach der Edle Graf Wilhelm Wernher von Cimbern, Reichs-Cammer-Richter, welcher eine nicht geringe Gelehrsamkeit besessen, und viele Antiquitäten mit großem Fleiß zusammen gesammlet.«
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band IV. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1882, Seite 325. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_4_325.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)