Seite:De Zimmerische Chronik 4 317.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.


lich, wie man angenommen hat, unsere zimmerische chronik, sondern die vom grafen Wilhelm Wernher verfasste chronik des bisthums Constanz[1]). Mit nicht mehr sicherheit kann man an unsere chronik denken, wenn Bucelin in seiner Germania topo-chrono-stemmatographica[2]) (1662) den »Wernher Zimbrensis Comes« als seine quelle nennt, da doch wohl die eigentlich genealogischen werke[3] des grafen gemeint sind. Erst in diesem jahrhundert erscheint sie mit sicherer nennung in der litteratur, eingeführt durch den freiherrn von Laßberg, der ihrer in seinem »Liedersaale«[4] gedachte und dort mehrere kleine notizen aus ihr zum abdrucke brachte. Ausführlicher spricht von ihr Jos. Albr. von Ittner[5], der sie bei seinem freunde Laßberg eingesehen und den stoff zu einer erzählung aus ihr genommen hatte. »Es ist Schade«, sagt er, »daß diese Chronik noch nicht gedruckt ist. Sie ist reich an Ereignissen, die auf das deutsche Vaterland, auf Kirche, Sitten, Lebensweise, Aberglauben, politischen und religiösen Betrug, Beziehung haben. Sie ist in der herrlichen und kräftigen Sprache geschrieben, die noch mit keinen Einmischlingen fremder Idiome verunreiniget ist.«[6] Eine reiche fundgrube wurde die chronik für die »Geschichte des Hauses Fürstenberg von Ernst Münch«, der sie in band I (1829), s. XL als seine quelle bezeichnet und bemerkt: »Über diese [chronik], deren Inhalt, Verfasser und Schicksale wird eine eigene Abhandlung vielleicht zu Ende des Geschichtswerkes Ausführlicheres melden[7]. Sie gehört zu den kostbarsten historischen Handschriften Teutschlands.« Eine weitere verwerthung fand die chronik durch Krieg von Hochfelden zu seiner »Geschichte der Grafen von Eberstein in Schwaben« (1836), die einige größere abschnitte aus ihr entlehnte[8]. Durch Laßbergs vermittlung hat auch von der Hagen eine stelle


  1. s. Die Handschriften der fürstlich-fürstenbergischen Hofbibliothek zu Donaueschingen von K. A. Barack (1865) nr. 575, und unten.
  2. partis II pars III.
  3. s. Die Handschriften etc. nr. 585 und 593.
  4. II, s. LXXXI—LXXXIII und LXXXX.
  5. Jos. Albr. Ittner's Schriften. Herausgegeben von Dr. Heinrich Schreiber (1827) I, 255—256
  6. was Ittner über die chronik voranschickt, ist gröstentheils unrichtig, vor allem, daß graf Wilhelm Wernher von Zimmern 100 jahre früher materialien zu einer geschichte seines hauses zusammengetragen habe. Wilhelm Wernher starb erst im jahre 1575, während die chronik um 1566 geschrieben worden ist.
  7. ein unerfüllt gebliebenes versprechen.
  8. s. das. s. 349-360. Die handschrift selbst scheint Krieg vom Hochfelden nicht gesehen zu haben, auch falsch darüber berichtet worden zu sein, indem er sagt, daß nur noch ein einziger band davon vorhanden sei, während er doch aus dem 2ten bande auszüge bringt. Er hat unsere chronik mit der unten erwähnten bisthümerchronik des grafen Wilhelm Wernher verwechselt, wovon die fürstliche hofbibliothek von fünf bänden in der that nur einen besitzt; s. Die Handschriften etc. nr. 575.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band IV. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1882, Seite 317. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_4_317.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)