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NACHWORT DES HERAUSGEBERS.

Das vorliegende chronikwerk, dessen abfassung, wie unten nachgewiesen wird, mit dem jahre 1566 im ganzen als abgeschlossen zu betrachten ist, scheint trotz seines vielseitigen inhaltes erst lange nach seiner entstehung freunden historischer dinge bekannt geworden und von ihnen als quelle benützt worden zu sein. Von mitgliedern der gräflichen familie unternommen, um ihren angehörigen die geschichte ihrer vorfahren zu erzählen, blieb die chronik wohl lange jahre als familienkleinod verwahrt und deren kenntnis auf den engen kreis des gräflichen hauses und, nach dessen erlöschen, der erben desselben beschränkt. Man hat zwar auf mehrere zeugnisse hingewiesen, aus welchen man auf die benützung der zimmerischen chronik im 16ten und 17ten jahrhundert geschlossen hat, aber keines derselben lässt sich mit bestimmtheit auf dieselbe zurückfuhren. So glaubt M. Gmelin[1] annehmen zu sollen, daß die sagenhafte erzählung von der gründung des klosters Frauenalb, welche sich aus Frauenalb abschriftlich im großherzogl. generallandesarchive zu Karlsruhe befindet, der zimmerischen chronik[2] entnommen sei, da diese abschrift nach der beigesetzten bemerkung »auß einem uhralten, der frau Anna gräfin von Zimmern gehörigen buch« gemacht worden sei. Da indess nach seiner mittheilung im jahre 1589 von dieser abschrift eine copie[3] gemacht worden, die originalabschrift demnach spätestens im genannten jahre nach Frauenalb gekommen ist, so kann unter dem »uhralten buch« wohl kaum die handschrift unserer chronik gemeint sein, da diese im genannten jahre erst etwas über 20 jahre alt war. Eine chronik des grafen Wilhelm Wernher von Zimmern wird ferner in der im jahre 1627 von Jacob Merck, pfarrer zu Sigmaringen, herausgegebenen »Chronik Des Bistums Constanz«, erwähnt. Es ist dies jedoch schwer-


  1. s. Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins XXIII, 264 ff.
  2. s. band I, 109, 28 ff.
  3. diese copie wurde von dem benachbarten Herrenalber pfarrer Conradt Weiß für Martin Crusius angefertigt, der sie in lateinischer Übersetzung in seine Annales suevici (1595) aufnahm, aus denen sie sodann Besold in seinen Documenta rediviva monasteriorum im jahre 1636 wieder zum abdruck gebracht hat.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band IV. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1882, Seite 316. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_4_316.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)