Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band IV. Herausgegeben von Karl August Barack. | |
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Wir dürfen uns aber so hoch nit verwundern ab denen brunen in der ferr, so wir doch in unser lantsart bronnen
haben, die bei unser vorder nit weniger wunderbarliche und seltzame aigenschaften gehapt, als namlich hat die aptissin von Wald ain bronnen allernechst bei Waltmansweiler in ainer wisen, wurd genannt sant Gallen bron oder der wallig bron. Das wasser soll nit allain zu drinken hailsam und
gsundt sein, sonder auch, da vor jaren ain kranker ist übern bronnen kommen, der die roten rur gehapt, so der brun hell ist bliben, hat man darfür gehapt, er kem der krankhait uf und werde genesen, waverr aber der bronnen sich betrüept, so ist wenig hoffnung seiner gesundthait mer
gewesst, auch mertails haben dieselbige das jar nit überlept. Er lasst sich auch nit einfassen, sonder brücht aus. Das ist in ainichmal also, den kranken unwissendt, versucht worden und also befonden worden, sonderlich auch, das er dissenteriam stellen[1] sölle. Nit weit darvon, hinder Rast, schier
bei Steckele, im oder bei dem Odenmos, do hat es ain schwebelbronn, der hat die aigenschaft, so man im wasser badet, das er alte scheden öffnet, die auch hailet. Schad ist es, das man solliche edle wasser nit soll zu der gesundthait des mentschen höher achten und uffnen. *
Darumb hat der maister Spervogel, der vor etlich hundert jaren gelept und zu selbiger zeit nit für den
klainfüegsten deutschen poeten ist geachtet worden, nit unzeitlich ain reimen oder gedicht hinder ime verlassen, wie hernach volgt:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band IV. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1882, Seite 314. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_4_314.jpg&oldid=- (Version vom 19.1.2022)