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ußer denen fünf elementen, deren doch sonst nur vier seien. Item als er ainsmals zu der Scher kam, ward er in ain lustgarten vorm schloß, den herr Wilhalm uf die welsch manier mit bronnen und ander zuristen lassen, gefürt, spricht

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er: »Das ist fürwar ein hüpsche geucherei.« Es saß aber herr Wilhalm allernechst darbei in aim maienbad und het dise wort gehert. Der zwicks uf, und ist des gartens hernach gnug gelacht worden. Als auch [1180] im ander jar nach dem angefengten baw im schloß, anno 1558, im

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früeling, war graf Fröben Christof willens, seitmals so wenig opsgerten zu und umb Messkürch, die straßen und die statt mit fruchtbaren beumen zu besetzen und in ain ordnung zu bringen, gleichergestalt an der Bergstraßen[1] und Haidelberg und an ander orten mer zu sehen. Ließ

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derhalben mit der statt handlen, in was weg oder wie dem zu begegnen oder darfor zu sein, das die jungen beum bleiben und von dem unnutzen gesindt nit zerrissen und verderpt, sonder sicher und errettet megten werden. Also gieng ein geschrai auß under den Messkürcher, solch fürnemen des

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graffen beschehe nit ußer getrewem gemüt oder von der armen und des gemainen nutzes wegen, sonder das er damit ein höfflichen geltstrick legen wellt, das im die beum von wegen der freffel und straffen etwas ertragen sollten. Solchs wie es dem grafen fürkame, verendert er sein

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fürnemen, dieweil sein gutherzige mainung von dem gemainen man nit recht wolt ufgenommen und verstanden werden, und den kosten, den er der gemaind het zu lieb und ufzuhaltung[2] begert ufzuwenden, den wolt er im selbs und seinen nachkommen zu eim lust und auch einem nutz geprauchen.

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Derhalben ließ er seine ecker einstails, die er hinder dem schloß het ligen, an baiden orten der straßen, so uf Ernbach geht, in ain zaun zu dem alten schloßgarten verfassen und die baide gerten, sampt dem alten, der gar in einem abgang war, mit etlich tausendt fruchtbaren beumen

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besetzen, und sein solche baide gerten, die mit der zeit zusamen solen gefürt und die straßen darneben am Mettenbach umbhergehn, diser zeit in ainem solchen ufgang und fortgang, das zu verhoffen, in gar wenig jaren werd er allen seinen uncosten wider ertragen mögen und das dennost

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die herschaft für sich selbs und ire underthonen ops genug


  1. Bergstraßen] hs. Bergstraffen.
  2. ufzuhaltung] statt zu ufhaltung.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band IV. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1882, Seite 301. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_4_301.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)