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gehapt, darvon wer ein besonders buch zu machen. Er hat sich der jagen und obrigkaiten halb wider sie alle gelegt und inen zimlich in die wollen griffen, das in vil jaren kain landtvogt dahin kommen, der ein solichen grosen neidt und

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unwillen von allen nachpurn, auch schier von menigclichem gehapt. Noch hat im das alles nit zu schaffen geben. Es ist mer dann ein tag gehalten worden, das nit allain die ritterschaft in Hegow, sonder auch mertails graven und herren des landts zu Schwaben wider in gestanden. Er ließ

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sie alle feindlich scharren und bochen und gab er nichs darumb. Kein beistandt oder advocaten hat er wider sie nie gebraucht, sonder im selbs geredt und gehandlet, das sich menigclich verwundert. Der vil leuten zu schaffen gemacht, wer könden, der hat sich vor ime gehüetet. Ich hab

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einest von den regimentsherren zu Insprugk gehört, das inen der ainig landtvogt uf Nellenburg mer geschefts [1158] mach, dann sonsten ein halbe provinz, und seien doch den merertail hendel, die nur das wiltpret und das jagen belangen. Er hat die landtvogtei bei vierzig jaren und darab verwalten

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und sich in mitlerweil wol gebessert. Von seiner muetter, die eine von Riethaim gewesen, hat er den ... tail an Wahl bekommen. Aber er hat seinen vettern und schwegern von Riethaim ain solliche unruho gemacht, das sie im ire vorige tail zugestellt. Seine straffen einest in der landtvogtei

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Schwaben und darnach zu Nellenburg sein so hoch und gar unmilt gewest, das die regierung zu Insprugk, nachdem mermals clag fürkommen, ein einsehens haben müesen, auch die straffen und buesen ins ambt Stockach verwendt, darfür dem landtvogt ein besserung gethon. Dieweil er aber ganz karg

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und zu seinen güetern wol gesehen, das auch vil jar getriben, do ist er ganz reich worden, das sich sein jerlichs und unverkümerts inkommen eins statlichen graven intraden hat vergleichnet. Zu dem er an silbergeschier, kettinen, kleinottern und anderm gefast, das im in diser landtsart

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wenig hetten desshalben megen verglichen werden. Ich geschweig eins grosen guets, das im von seiner hausfrawen, einer Schenkin von Schenkenstain, zugestanden. Die hat in irer unmündigen jugendt user anschicken irer vetter und agnaten ein verzig gethonn. Aber herr Hanns Jacob ließ sich

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dess nit irren, trib das recht an der cammer sover, das er das erhielt, und ward der verzig allerdings cassiert. Gleichwol die ursachen solcher urtel angehenkt wurden. Als er


Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band IV. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1882, Seite 257. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_4_257.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)