Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band IV. Herausgegeben von Karl August Barack. | |
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Uf gnad, on alle wer,
Das ich mich on zweifel seer
Gegen mannsnammen wolt schemen.«
Und dunktest dich noch so fein;
[1140] Da schmalzt man mir ain gute suppen,
Ein buren in ainer juppen
Ich hett dein ganz vergessen.
Du hast mein herz besessen,
Gleich wie ain kuo ain schlitten[1];
Es ist nit halb so gut,
Das man gleich hoch acht.«
Ich armer stund und lacht,
Wie bist so gar verschwigen!
Ein kind in ainer wiegen
Hat mer vernunft, dann ich.
Das ich ewer weiplich huld
So gar verloren hab?
Ein kraut das haist schabab,
Es ist gar wol umbzeint.
Der wer mein gut freundt,
Der mir das kraut veretzt
Der mir dasselb nit abschnidt;
So stünd ich sorgen frei,
Meins herzen schene amei!
Wiewol mirs wer ain klainer schmerz.
Ich tailt mit euch mein herz,
Als ain pellican thut,
Wie kindt ir euch erweren?
Ir müßt mir gnad beweisen;
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band IV. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1882, Seite 223. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_4_223.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)