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stat Mösskirch gleich zu außgang des paurnkriegs, anno 1525, in ein vertrag sich eingelasen und aber derselbig also gestelt, das die von Mösskirch domals vermainten, als ob der inen was schmolich und verweislich sein solt, derhalben

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an iren newen herren begerten, man solt den vertrag, irer nachkommen zu verschonnen, hinweg thon, so welten sie nichs destoweniger alles dasjenig, so im vertrag begriffen, erstatten. Sollichs ward inen abgeschlagen user der ursach, das der vertrag ußtrückenlichen vermögte, das die von

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Mösskirch der herrschaft befelch in allen zimlichen sachen nachkommen und geleben sollen. Und war gleich guet, das die stat in der ersten hitz, als der alt herr gestorben, die huldigung gethon hetten; dann so die biß nach dem dreißigesten, wie sonst gebreuchlich, solte verzogen sein worden, ist

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müglich, das die so schleinig nit beschehen were. Zu dem begab sich ein strit etlicher ecker und waidts halb bei der Schonlach und an andern orten. Die von Mösskirch wolten auch was gerechtigkait zu Reute haben und vermainten, der zutrib daselbs solt gemeiner stat zugehören. Solliche

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irrungen sein mertails von des graven stataman, Matheo Scherern, bei denen von Mösskirch angebracht und gestift worden, dess im doch der graf wenig vertrawt, sonder vermaint, er were seiner parthei, wiewol solcher amman dess kain wort haben wolt. Aber wie solch tragen uf baiden achslen

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letstlich ein endt genommen, das wurt hernach an seinem ort gesagt werden. Damit nun der graf mit seinen aignen underthonen in kain rechtvertigung sich begeben müeste, do ließe er inen den trib uf den strittigen äckern, sovil aber den mittrib zu Reute belangen thette, do ließ er sie berichten, zu

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welcher zeit seine vorfarn Reute erkauft, auch das die waiden daselbs der herrschaft und sonst niemandts zugehörten, wie er dann inen desshalben die alten brief und urkunden ließ fürzaigen. Das sie aber biß anhere die waiden daselbs zu gemainer stat genossen, das were user gnaden der

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herrschaft und sonderlichen user güete des alten herrn Wernhers freiherren zu Zimbern, seines uranherren selligen, beschehen. Derselbig hett die waidt zu Reute der stat user gnaden zugelasen, dieweil der fleck dozumal öde und nit bewont und er die waid sonst in ander [1115] weg nit hett gewist oder

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künden gebrauchen; aber seitmals der zeit Reute wider erbawen und mit inwoner besetzt, do kündten dieselbigen der waiden nit entrathen. Also ward die sach nach langem in


Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band IV. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1882, Seite 198. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_4_198.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)