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und historiis obligen mecht, nochdann so wolt es anfangs dahin nit erkent oder verstanden werden, sonder es warden ime nichs destoweniger vom kaiserlichen und königclichen hof allerhandt commissionen angehenkt, deren er sich doch

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aller mit groser beschaidenhait kunte entladen. Allain in sachen und irtungen zwischen bischof Melchiorn von Basel und seines bisthumbs underthonnen zu Bruntrut da ward vom römischen künig Ferdinando hoch angehalten, gleichwol dem haus Österreich und zuforderst dem reich nit wenig

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hieran gelegen und der Aidtgnosen halb allerhandt weiterungen waren zu besorgen, zu dem ain clag über die andern geen hof kam, iezo vom bischof, dann von denen von Bruntrut, und mechte man den Schweizern leucht haben gepfiffen, sie weren auch ins spill komen. Darumb so wardt

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diser graf insonderhait zu eim commissario geordnet, auch von baiden thailn darzu fürgeschlagen und begert; beschach anno 1557. Er het zu adjuncten herr Hannsen Christoffen freiherren zu Falkenstain, Hannsen Wilhelmen von Liechtenfels user der regierung zu Enshaim, sampt dem alten

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stetmaister zu Colmar, Mathisen Gunzern. Aber grave Wilhelm Wernher schlueg solche commiss mit bösten fuegen ab. Noch war kain ablasen, graf Jörg von Helfenstain, der zeit landtvogt zue [1056] Enshaim, der vicecanzler Jonas und dann doctor Balthasar Stump die hielten ohne underlaß an,

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wolten die commission biß in somerszeit, das bösser wetter würde, ufziehen. Aber der graf beharret, und thett im auch recht; dann welcher A sagt, mueß auch B sagen, also wer er auch für und für angespannen worden. Baldt hernach hat er mit denen von Rotweil undergangen entzwischen dem

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schloß Antian-Zimbern, auch Zimbern dem dorf und Dalhausen, betrefen gleich boden, holz und veldt an, iedoch ist dem dorf Zimbern, auch dem weiler Dalhausen der waidtgang oder der trib vorbehalten. So hat der graf ein lebendigen bronnen in das schloß gefüert, welches im die pauren

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zu Zimbern mermals understanden zu sperren. Aber es hat sich erfunden, das der prun uf im entsprungen und sie im das nit fuog gehapt zu verwidern. Mit seiner pfrundt oder caplonei, die in das schloß Antian-Zimbern gestiftet, hat er mit den mairn zu Zimbern allerlai irrung gehapt, darbei ich

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nit underlasen soll zu vermelden, das ain paur daselbst, genant Jörg Zopp, ein schlechter biderman, dessen voreltern doch bei der herrschaft Zimbern in großen gnaden und vil-


Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band IV. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1882, Seite 97. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_4_097.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)