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ein gueter reuter war. So het er für ein koch nit megen verbössert werden, aber sein völlerli bracht in von allen diensten und zu letst, als ich eracht, umb sein leben darzu. Der allmechtig verzeihe im und uns allen!

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In zwaien jaren nach grave Johann Wernhers absterben, anno 1550, do fieng grave Froben Christof, mit vergünstigung und zulasen grave Gotfrid Wernhers, die vorstat zu Mösskirch an zu bawen, vor dem Angerthor. Das waren dozumal gerten, die gehörten dem capitel, auch einsteils den

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pfründen oder der burgerschaft daselbst. Die warden alle erkauft oder vertauschet, damit sich des bawens niemands mit billichait oder fuegen het zu beschweren. Und wiewol sollicher baw ainer herrschaft, so dann gemainer stat Möskirch nutzlich und wol anstendtlich, ich geschweig, das sich

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vil armer burger und herrschaftsleut darbei ernert und erhalten, nochdann hat er domals wenig burgern gefallen und ist der von iren etlichen, sovil inen derzeit möglich, vil verhündert worden. Bemelter graf hat bald darnach den newen spital an Rordorfer strasen zu bawen angefangen, und ist

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letstlich die vorstat vil glücklicher ufgangen, dann die zu Brewlingen am Schwarzwaldt. Die burger daselbst haben vor jaren, als man sagt, auch ain vorstat wellen bawen, aber als der baw am gelt erwunden, haben sie dannocht ein loch in die statmauren gebrochen und ein bachoffen für

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die stat uf bueg und kepfer gesetzt, damit sie mit warhait sich berüemen, brot in der vorstatt bachen kinden. Villeucht haben die meus dozumal bemelten von Breulingen iren [1025] schatz angriffen, der in einer sawblater ist behalten worden. Also ließ Sampson Weiß, ain procurator zu Rotweil am

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hofgericht, einest ain gespai von inen ußgon, darumb er auch nit wol sicherlich dahin dorft wandlen. Graf Carlin von Zollern hat sich etlich mal understanden, die vorstat zu Mösskirch zu erweren, auch die hochen gericht daselbst biß ans Angerthor uf die brucken anzusprechen, wie dann

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sollichs in den zollerischen sachen weitleufiger gemeldet. Aber der graf hat sich dessen nit irren lasen, sonder ist für und für fortgefaren. In bemelter vorstatt hat grave Froben Christof ein grose behausung gebawen über den Hewdorfer bach, uf zwai gewelber. Das haben die burger Weisenburg

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genannt, und ist der nam dem haus bliben. Solch haus wardt anfangs, als es zu grundt wardt gelegt, im fundament nit recht versorgt, derhalben, wie es biß in die gibel er-


Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band IV. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1882, Seite 40. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_4_040.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)