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nach nach absterben des grafen, als die erben sollich silbergeschier zu Augspurg probiern und von wegen deren laufenden schulden wider vermünzen lasen, erfunden, das seindt die gesandten, so das alles gehandlet, wol gewar worden.

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Es empot der menzisch canzler, doctor Christof Mathias, dem graf Frobenio geen Mösskirch (dann durch sein underhandlen wardt das silber in die münz verkauft), so er mer silber welte ohn werden, solte er dessen ehe mit nutz uf dem Schwarzwaldt abkommen, dann zu Augspurg, do alle

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geschwindigkait und list im schwang. Aber man het krampt und war beschehen. Diser Michel Hager hat hernach seins handtwerks sich abgethon und ist apt Christofs von Pettershausen amptman worden. Wie er denn die zeit einher geamptet, das wurt die künftig zeit bezeugen.

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Innerhalb vier wochen, als dise ehrliche grefin mit tod abgangen, [ist][1] grafe Frobenio Christofs gemahl abermals ainer dochter zu Mösskirch niderkommen; ist beschehen in obernemptem jar 1548 den nechsten donderstag vor dem hailigen pfingstag, war der 17te Mai, zwischen acht und

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neun uhrn vor mitag. Dieses frölin ist noch desselbigen tags umb ain uhr nach mittag zu S. Martin geteuft und Johanna genennt worden. Die gefettrig sein gewesen apt Gebhart von Pettershausen und jungfraw Hester, ein schenkin von Staufenberg, die vorhin von kindswesen von der alten

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frawen selligen, der grefin von Hennenberg, erzogen worden. Kam nach irer frawen absterben zu irer dochter, der grevin von Zollern, bei der sie etlich jar bliben. Ist volgends in marggraf Carls von Baden frawen[1006]zimmer befürdert worden. Daselbst hat sie ein alter ritter, einer von

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Mülhaim, vermehlt und mit sich in Meuchsen gefüert; wonet daselbst in ehren und guet. Aber das obgenannt frölin Johanna von Zimbern hat zu gleicher weis seiner schwester, der grefin von Fürstenberg, ein rots mal, wie ein erpör, an die welt gepracht, gleichwol nit am rugken, wie ir schwester,

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sonder zu vorderst am leib. Im wardt ein saugamma bestellt, hieß Catharina Häge, bürtig von Hochendengen; het ein eheman zu Waltmansweiler under der eptissin von Waldt, der hieß Jacob Haffner, und sie het vorhin Jacob Gremlichen zu Menningen gedienet als ein köchin, bei dem sie

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ain kindt fürgeschlagen. Der het ir hinnach den man geben.


  1. ist] fehlt in der hs.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band IV. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1882, Seite 6. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_4_006.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)