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markt sie gleich, das ir herr verschaiden. Sie war ires herkommens ain geporne freiin von Reupoltskürchen. Was unfal dise zwai eeleut bei ainandern erlitten, erfordert ain aigens capitel. *

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Sie hat ire tag vil kommers und unmuets gehapt, das sich einer billich verwundern sölte, das sie dennost darbei so faist und groß leibs were worden, daher dann graf Carle von Zolern mermals gesagt, er glaub, das denen von Zimbern uferlegt, grose weiber zu haben.

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* [1428] Was die erlich gräfin für ain gemüet gegen ime gehapt, das geben die schreiben, die sie etliche jar darvor an ire brüder gethan, wol zu erkennen. Under ander aber schreibt sie irem bruder, graf Otten, so domherr zu Straßburg, und bitt[1] inne, sover er was ungeschickter hendel von

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irem herren here sagen oder schreiben, daz er dann sollichem kainen glauben geben, dann er hab ir in achzehen jaren kain bess wort niehe geben, wiß auch kain mangel, den sie an im hab, dergleichen auch kain fürsten oder herren, den sie für inne haben wöllt; [1429] bitt inne darneben,

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da ire baide gebrüeder, graf Berchtoldt oder grave Albrecht, zu ime kemen, das er alsdann iren herren inen auch wellte versprechen, dann es begegne im vil uflags, daran im doch unrecht beschehe; gang damit, wie gemainlichen in andern sachen mer, das man mer darzu thue, dann an im selbs

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seie. * Grave Gotfridt Wernher hat sie in lauter weiser beclaidung und beschuung ein ganz jar clagt. Nit waist man, ob sie ainandern das verhaißen gehapt, dermasen in weisem zu clagen, oder ob er sie clagen wellen, wie er graf Ulrichen

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von Helfenstain den eltern, auch herr Schweikarten von Gundelfingen und andere hat clagt. Solchs hat die mainung gehapt, daz vor vilen jaren, als er noch am würtembergischen hof gewesen, der herzog, auch etlich graven, herren und vom adel, darunder diser graf Gotfridt Wernher

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auch ainer gewest, einandern bei handt gegebner trew versprochen, welcher des andern todt erleb und das erfare, der solle den andern ain viertel jars in weisem clagen. Also hab ich auch gemelten graven Gotfridt Wernhern etliche user der gesellschaft clagen sehen. Es war nit anders, dann

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wie ain orden anzusehen, dann alles weiß, was er antrueg.


  1. bitt] hs. sich.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band IV. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1882, Seite 3. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_4_003.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)