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reputation[1] und autoritet zu erhalten; vermeldet darneben, das von der kaiserlichen Majestat ime graf Engelhart von Lainingen und graf Jörg von Helfenstain als beisitzer zugeben würden, wiewol Leiningen das hernach dem kaiser,

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zugleich auch wie herr Hanns Jacob von Künigsegk, abgeschlagen. Helfenstain hats angenommen, wie auch graf Wilhelm von Eberstain. Uf bemelte zeit kompt grafe Wilhelm Wernhern ein ander schreiben den 15ten Augusti von doctor Jacob Jonas, des römischen künigs vicecanzler; der

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lag von seines herren wegen zu Speir in der würtenbergischen sach. In solchem ganz vertrawlichen schreiben wünscht er dem grafen vil glücks und das er insonderhait gern vernommen, das man ime den kommat über den kopf an hals hab gebracht, und Got werde im derhalben sein leben dester

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lenger fristen. So werde er auch seiner alten spießgesellen etliche wider alda finden. Ob dann schon etwan ein kolbsrotz ein newen rürauf machen wellte, so thet man ime ufs maul; den werde er als ein cammerichter mit rath fein züchtigen wissen, das ain andere eselhut die oren ducken

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und dester weniger herfür guglen lasen werde. Zu dem seien er, auch doctor Balthasar Stumpf von wegen der königlichen Majestat iezomal auch zu Speir, begert und flehet gar hoch, der graf welle nit lang ußbleiben und doch baldt kommen, damit er sie baide noch alda finde. Ein sollichen

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grosen gunst hat dieser graf bei allen kaiserischen und künigischen räthen gehapt. Uf obbemelt kaiserlich schreiben und bevelch, auch rath seiner herren und fründt verfüegt sich graf Wilhelm Wernher ohne verzug geen Speir, das er daselbs den 17ten Septembris ankam. Gleich des andern

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tags do schrib er der kaiserlichen Majestat und bewilliget Ir Majestat derselben aller gnedigsten begern, mit dem underthenigisten erbieten, das er das bevolchen cammerrichterampt seines böstes fleis und vermegen zu verrichten erpietig. Den letsten Septembris hat bischof Philips von

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Speir, war ain edelman von Flershaim, als ain kaiserlicher commissarius graf Wilhelmen Wernhern, auch alle andere cammergerichtspersonnen, so dozumal erschinen und ankommen waren, für sich in die pfalz erfordert. Denen allen hat er mit ainer vorgenden redt die kaiserlich commission

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eröffnet, mit dem anhang, das er willens, des andern tags,


  1. reputation] hs. repution.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band III. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 588. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_3_588.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)