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in langer zeit die rechtvertigung nit zu ende laufen möchte. Dieses alles warde mit grosen listen fürgeworfen und sovil darauß vermerkt, das Zollern, wo er konte, Zimbern mit der possession verhünderte und warum es zu thuen war.

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Das machte bei den alten herrn, auch dem jungen haimlichen nit ain kleinen widerwillen, das auch hernach gedrachtet ward, dem grafen, womit man kinde, widerdrieß und misfallen zu erweisen. Was nun user sollichen allem gefolget, das wurt hernach bei den zollrischen irrungen

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vermeldet werden, dann dieses nit die kleinest ursach gewest des grosen und langwirigen zanks, [937] der zwischen den baiden geschlechtern Zollern und Zimbern vil jar geweret het, damit auch der kaiser und vil grafen, herren und andere erliche leut mit bemüehet gewest und zu thuen haben gehapt.

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* [1539] Es ist vor jaren ein sollichs scharren gemainlich under den edelleuten im Allgew gewest und die ire sachen uf den trutz gesetzt, und gemanet mich fast, das dem Zülnhart darob sollt ergangen sein, wie dem Jacoben von Ramingen, so Laublachsperg inhet, nahet bei Lindaw, an der

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Lublach gelegen. Derselbig mischet sich auch also vor jaren under die algewischen edelleut, denen dienet er seines vermögens, advocirt inen, wo er kunt. Einsmals besucht er mit Dietrichen von Hohenegk ein tag zu Kempten, dessen beistand war er und redt im, waren auch sunst vil edelleut

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alda. Nit waiß ich, wie es der Jacob von Ramingen übersahe. Under andern reden, die er prauchet und vileucht die sach ger gar gut het gemaht, do sagt er: »Wolan, ich bin alhie mit meinem allgewschen vasel!« Das herten die junker, wollten also nit genannt sein, sonder zohends für

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ain schmachrede uf. Aber als[1] der gut Jacob von Ramingen sich uf den abent under die edelleut mischete, in schlafftrunk, und sich nichts args zu inen versach, do stiese inen erst die rede vom algewischen vasel uf, namen das gut mendle beim har, das zogen sie über disch; domit müßt

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es von inen vergut haben. War gleichwol inen zum tail verschwegeret, aber er mußt sich leiden, war dennost fro, das er hiemit also von inen kam. Seine widerwertigen habens ime hernach weit ußgeschrawen und gesagt, da er ain juns consultus gewest, wer im die schmach nit begegnet, dann

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er nit gestendig müßen sein von ainem vasel geredt haben


  1. als] hs. aber.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band III. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 521. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_3_521.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)