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Es kam hernach solch erbieten dem alten herren für, und do het wol was nutzlichs mögen fürgenommen werden, es wer auch das dorf dozumal in die zimbrische handt kommen, aber der alt herr wolts nit hören gedenken, vermaint ihe,

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er welts sonst mit recht erhalten. Aber sovil die tagsatzung und güetlichkait zu Insprugk belangen thet, do weret der zank von den partheien allen dreien so lang, das die regierung inen letstlich den abschidt gab: welcher tail den andern rechtens umb sein ansprach der österreichischen lehen zu

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Cruchenwiss nit erlasen, der megte sein gegentail mit gepürlich miteln, an ort und enden es hin gehörig, wol suchen. Hiemit heten die partheien iren abschidt von der regierung erlangt. Die theten sich widerumb zu haus. Grave Johanns Wernher wolt die sachen weiter berathschlagen lasen, so

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felt aber der schmalkaldisch krieg ein. Der weret nun ain guete zeit, auch heten sich in sollicher empörung der mehrertail grafen und herren im landt zu Schwaben von iren gewonlichen residenzen gethon und an sichere ort gewichen, also das die cruchenwisische handlung, so lang der krieg,

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auch hernach der reichstag zu Augspurg weren thete, eingestellt warde. Hiezwischen aber do hett der Homburger nichts destoweniger die österreichischen und zimbrischen lehen daselbs in handen, nutzt die seins gefallens, wiewol er fürgab, er blüede sich der zimbrischen lehen nichs.

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Nachdem aber der krieg wider gestillt und all sachen zu ruhen kammen, da het graf Johann Wernher hiezwischen bei den rechtsgelerten sein ansprach zu den österreichischen berathschlagen lasen, und wie er gebeuchtet, also wardt im bueß gesprochen. Er ließ nun seine lehensbrief sehen, die

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überigen brief und was er desshalben in seiner registratur weiter het, die verhielt er. Das war ain ursach, das man hernach dieser rechtfertigung halb mit den österreichischen lehen an ain stock fuere. Uf sollichs alles entschloß sich der alt herr, den Homburger deren lehen halber zu Insprugk mit

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recht fürzunemmen. Solchs zu verrichten, ward sein son, grave Froben Christoffen, bevelch geben, geen Insprugk zu raisen und die ladungen wider Homburger, auch anders mehr außzubringen. Hiebei kan ich nit underlasen zu vermelden, das sich die baid eltern herren geprüeder abermals

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nit kunten vergleichen, wer die pferdt und diener solt darleihen, damit der jung herr beritten gemacht würde. Graf Johann Wernher vermaint ihe, sein brueder solt desen un-


Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band III. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 517. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_3_517.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)