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worden, das sich menigclichen versehen, er were mit dem leben nit darvon kommen. Ist also ain guete zeit heftig krank im closter enthalten worden, so lang der allmechtig gnad geben, das er wider gesundthait erlangt hat. Wölfle

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Homburger ist von wegen seins weibs der nechst erb gewest. Der hat rat pflegen, ob er umb recht gegen dem verwundten knecht anhalten und in als ain todtschleger beclagen solt, aber an rat erfunden, das er den knecht mit böstem glimpf und fuegen abfertigen solte. Diesem rath hat

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er gefolgt und dem knecht ain klepper sampt zwainzig cronnen geschenkt; damit hat er in, sampt bezalung der augspurgischen schuldt, heim reiten lasen. Der ist fro gewesen, das er also darvon kommen. Gleich darauf hat sich der Homburger geen Chruchenwiss verfüegt und das eingenommen.

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[932] Wie nach absterben Hannsen von Sürgenstain ein groser zank umb Cruchenwiss entstanden, auch zu letst solch dorf so wol, als andere güetere von Zimbern verwarloset worden.

Nachdem nun Hanns von Sürgenstain, wie oblaut, mit

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todt abgangen, ist umb das dorf, auch schloß zu Cruchenwiss ain groser zank entstanden. Wölfle Homburger war der nechst erb in allem aigenthum, von wegen das im eine von Sürgenstain, dieses Hannsen schwester, verheirat. Sovil aber die lehen belangt, die österreichischen, zugleich auch

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die zimbrischen, die vermainten des alten Wolfen von Sürgenstain söne zu Raitnow zu erben, als die nechsten agnaten und pluetsverwandten, als sie auch waren. Under disen jungen von Sürgenstain war ainer, hieß Christof, den het graf Carl von Zollern erzogen. Dem thet der graf, sovil er

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schanden halben thuen muest, fürschub und befürderung, damit er alle brief und urkunden, das zimbrisch manlehen betrefendt, vom Wölfle Homburger zu seinen handen pracht. In sollichem allem sas graf Johann Wernher von Zimbern, als der elter der lehenher und der, so das verfallen

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mannlehen solt eingezogen haben, still, nam sich der sachen nichs sonderlichs an, biß erst über etlichen wochen ließ er die ansprüch[1] berathschlagen, und als er im grundt befandt, das


  1. ansprüch] hs. ansprech.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band III. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 514. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_3_514.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)