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dann graf Wolf von Solms, tomherr und senger zu Straßburg im tom, für ain lerman in dieser freundtschaft angericht und wie es gangen, das laß ich iezmals bleiben. Ist alles uf hofrecht und nur uf die monstranz zugangen. Man

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hats für guet gehapt und ist, ob Got will, nit mehr war. Sie hat darnach ain schreiber genommen, der hat sie mit irer hab ins Schweizerlandt und in die Pünt füeren wellen, aber sie ist zu Veldkirch uf dem weg gestorben und ire farende hab ist zu Veldkirch von iren freunden arrestirt

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und erhalten worden. Das sei also von diesem mörspurgischen heirat gemeldet. Der dritt heirat, der graf Froben Christof zugestanden, ist graf Haugen von Montfort elteste dochter gewesen, fröle Elsbeth, die ist hernach [876] über etliche jar herr Johann

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Jacoben von Künigsegg verheirat worden. Dieses heirats halb hat graf Friderrich von Fürstenberg, demnach graf Haugo und er vil jar in besonderm freuntlichen verstand mit ainandern gewesen, vil rede mit dem jungen herren mermals gehalten; und wiewol es ain erlicher heirat

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gewesen, geschlechts, herkommens und anderer sachen und gelegenhait halben, iedoch so het graf Jos Niclas von Zollern in dieser turba aller mit dem alten herrn, graf Gotfriden Wernhern, mit dem jungen herren, auch mit den weibern sovil gehandlet, das ein frölin von Eberstain ins spill kame,

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war graf Wilhelms von Eberstains dochter und fraw Johanna grefin von Hanaw-Liechtenberg. Mit derselbigen freuntschaft beschach durch underhandlung bemelts graf Josen ein abrede zu Hechingen im jar 1544, den 6 tag des monats Februarii, und in wenig zeit darnach warden auch die

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heiratsbrief ufgericht. Was seltzamer und ungereimpter sachen domals, als der heirat abgeredt, zu Hechingen fürgiengen, das laß ich bleiben. Aber nach aller abrede, als die schon beschlossen, trib graf Jos von Zollern sein schimpf und gespai, sprechendt zu den alten herren: »Wolan, so mein

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junger schwager den baiden schwehern nachschlecht, so wurt er sonderlichen wol gerathen.« Es ward gleichwol ain groß gelechter darauß von den assistenten, aber es het doch nit iederman ein gefallens darab. Gleicher gestalt hernach über etliche jar, als grave Wilhelm von Zimbern

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der jung anno 1549 geboren und Wilhelm geteuft, do bracht bemelter graf Jos abermals seine procardica herfür und


Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band III. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 432. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_3_432.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)