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gotzhaus beschehen, welches der zeit in einem sollichen ufgang und vermügen, das auch die hochen potentaten ein aug darauf geworfen. Gott waist, wann der bill angeet.

Was für heirat grave Frobenio Christoffen zugestanden
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und er durch underhandlung grave Josen Niclasen von Zollern mit dem frölin von Eberstain verheirat, und von der hochzeit.

Es ist grave Frobin Christof nit über ain jar bei seinem vettern, grave Gotfriden Wernhern, zu Mösskirch gewesen,

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es name im der alt herr für, den jungen zu einem erlichen geschlecht zu verheiraten. Nun het dozumal grave Carl von Zollern ein schwester, hieß fröle Anna, die sollt hievor grave Lasslen vom Hag, herr Hanns Christoffen von Falkenstain, Christoffen von Landenberg und andern vermehelt

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sein worden. Es überkam aber allenthalben ain hegklin, das nichs darauß ward. Dieweil man aber ie ein narren haben muest, do sucht man den zu Mösskirch und hett man sollich frölin dem jungen herren, grave Froben Christoffen, gern angehenkt. Sollichs practiciert bemelts frölin

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von Zollern leibliche schwester, fraw Johanna, die truchseßin, die vorhin herr Jacoben truchseßen von Walpurg, der am Türken war umbkommen, vermehelt war gewesen. Es warden vil brief hin und wider der sach halb geschriben und name sich die truchseßin der sach hoch an. Aber

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der jung herr wolt sich mit schreiben nit sovil einlassen, befliße sich auch, damit er unpfandtlich schrib, auch mit dem wenigisten wort nit mögte begrifen werden, wie dann solchs die brief und copeien, so noch alle vorhanden, nachlengs außweisen. Als diese werbungen für graf Gottfriden

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Wernhern kammen, do het er in den heirat gern bewilliget, vermaint ie, es würde zu einer beharlichen und gueten nachpurschaft raichen, besorgt sich auch, woverr man den heirat abschlagen, das es zu grosem unwillen und feindtschaft ursach geben. Seinet halber were es richtig gewesen,

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insonder[875]hait als die baid schwesteren, die truchseß witib und dann ir schwester, das frölin, mermals zu dem alten herren und seiner gemahl, der grevin von Hennenberg, geen Mösskirch kammen und sich ganz maisterlichen zu-


Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band III. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 430. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_3_430.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)