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ein schürm megte bekommen. Man hat gesagt, er sei des closters von S. Blasien und eins gueten teils derselbigen umbligenden gotzhausgüeter vertröst worden, und da es den stenden und ime also gerathen, were es nit unweislichen

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bedacht und gehandlet gewest. Aber man sprücht und ist auch die gründlich warhait, das die gerathnen die bösten seien. Das befande sich alhie auch, dann das widerspill begegnet allerdings. Die stende waren augenscheinlich von Gott mit ainer blindhait geschlagen; es dewet sie kaiser

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Carle dermasen auß, das sie abziehen muesten. Wie sie getrennet wurden und der kaiser ein nach dem andern berupft, das ist hieher nit dienstlich. Aber herzog Ulrich, wolt der sein landt wider haben, muest er sich dem kaiser ergeben und sich persönlichen geen Ulm stellen. So ward

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der krieg gegen dem kaiser seinthalben mit dreimal hundert tausendt guldin gericht. Iedoch muest er etlich bevestigungen [873] im landt dem kaiser ingeben und etlich Spanier erhalten; hiemit war er ußgesönet. Aber seine helfer und provisoner die steckten noch tief im prei, das war diser

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grave Christof von Lupfen, graf Conradt von Tübingen, herr Hanns Christof von Falkenstain und andere mehr. Wolten die nit umb ire herrschaften und güeter kommen, do muesten sie mit dem kaiser sich vertragen und wol ins büchsle blassen, auch die schande und spott darzu haben.

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Sollichs nam graf Christof so hoch zu gemiet, das er anfieng siechen und ußzünden, auch zuletst allain des großen kommers halb starb. Dem Got gnad! dann es ain erlicher graf war, der seinem geschlecht nit übel anstande, und da er biß uf dise zeit solte gelept haben, were er seinem

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stammen und nammen umb etlich vil tausendt guldin guet gewest; auch andere grose inconvenientia, die sich hiezwischen under den graven von Lupfen zutragen, weren verhüet und vermitten bliben. Aber es get also zu, do ain geschlecht soll gestrafft werden oder ain plag darüber geen,

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so müesen die taugenlichisten vor hinweg und ander platz geben. Noch lept aber dennost sein brueder, grave Hanns, der erhielt noch an seinem geschlecht, sovil er kont, aber er starb in wenig jaren auch dahin, also zu reden, muetwilligclich, das er sich ohne alle nott oder ainiche erhebliche

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ursach in todt gab. Beschach der ursach. Er besorgte ein stein in der plater, darumb wolt er sich schneiden lassen, ehe dann derselbig gröser wurde und zulegte. Also


Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band III. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 428. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_3_428.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)