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halb, sonder vil mehr, das Sie ire hetz- und jaghund [869] daran zellen.« Und damit het er dem marggraven auch sein vers gesagt; dann derselb war ein weidman und mertails seine sachen und anschleg betrafen das waidwerk;

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darauf het er auch mehr achtung, dann sonst uf alles, so ine megte belangen. Im jar 1543 hat sich ein laidiger fahl zu Rordorf begeben; und war namlich ein wolhäbiger paur zu Rordorf gesessen, hieß . . ., war Michel Hellen dochterman.

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Derselbig hat sich in der ernt, wie er seinem gesündt hat garben helfen ufziehen, unversehenlich in der schewr an ainem obertan erhenkt. Die ursach hat gründtlich niemands erfaren. Sein cörpel ist unferr von der scheur user bevelch der obrigkait, wie gepreuchlich, vom nachrichter verprent worden.

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* [1455] In disem jar haben sich die elter herr gebrüder mit ainanderen iren bastard und ledigen kinder halben verglichen, das deren iedtwedern nit mer, als zwaihundert guldin hauptguts soll gegeben werden; do aber deren ains in gaistlichen stand kompt, sollen ime die zwaihundert gulden

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verleiptinget werden; wover aber ainer aim [1]ledigen kindt mer geben wellt, so möge er das wol thon, iedoch mit barschaft und kainem ligenden gut, sonst so vil er welle. War eben ain hilzins schüreisenle, dann bald hernach do vermacht graf Gottfrid Wernher seinen bastardsönen iedem ain

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tausent guldin hauptguts, und damit das dester mer craft und von den erben dester weniger gespert oder angefochten würde, do ließ er baide hoptbrief sein vetter, grave Froben Cristoffen, mit aigner hand schreiben, dessen sich derselbig nit wideret, seitmals sonst desselbigen mainung nit war,

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darwider zu thun oder zu handlen. Aber der alt herr vermaint nit, das man sein gemüt oder mainung hierin merken söllt. *

Wie ain zank zwischen bischove Johannsen von Costanz und seim domcapitel entstanden, auch von etlichen gueten schwenken, und letstlich von graf Christoffen von Lupfen,
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wie und user was ursach der gestorben.

Welcher maßen das bischtumb Costanz von vilen jaren her in schulden und armuet gerathen und wie das zugangen,


  1. aim] hs. ain.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band III. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 420. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_3_420.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)