Seite:De Zimmerische Chronik 3 415.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.


mehr uf sein seiten zu pringen und zu bewegen, derhalben er kein zweifel, im würde gelingen. Es wardt auch ainer freundtschaft fürgehalten, was er für zusagungen von bäpst, kaiser, könig, auch etlichen chur- und fürsten im reich het,

5

mit weiterm bericht, zu der sach dienstlich. Darauf raist die freundtschaft fürbaß biß geen Dillingen. Wie nun alle sachen und pratiken zu Dillingen in der wahl fürgeloffen, das ist von unnötten alhie einzufieren, allain ist zu vermelden, was von der freundtschaft gehandlt worden. Nachdem in

10

den tägen der bischöflichen wahl die bäpstlichen, kaiserlichen, königclichen, chur- und fürstlichen gesandten vor aim domcapitel statlichen erschinen und abgehört wurden, dergleichen der bischof von Trient sein werbung mündtlichen gethon, do warden auch die grafen und herren von der

15

freundtschaft, wie die hieob benennt worden, berüeft und angehört. Also thette graf Friderrich von Fürstenberg, als der elter, die redt, und nachdem er ain gar wolberedter graf und der sein tag in allerhandt sachen vil wardt gebraucht worden, do kunt er die sach und der freundtschaft

20

begern nach allem vorteil wol herfür streichen. Erzält darbei, wie etlich vorgende bischöf zu Augspurg, als die grafen von Werdenberg, Zoller und andere, dem bischtumb wol gehauset und vorgestanden weren, welchs sich auch dieser herr Otto, truchseß, als ir nechster vetter, schwager und

25

verwandter zu thuen sich auch erpütte, sie auch in kein zweifel stalten, er das auch thuen würde; zudem sie, die fründe, zu dem stift im fahl der not ir leib, hab, guet und bluet welten helfen zusetzen und den nit verlassen; auch welten sie iren verwandten, herr Otton, truchseßen, dahin

30

weisen und halten, das er sich in allweg daugenlich und unverweislich solte erzaigen, mit andern vilen und mehrern vertröstungen [866] und zusagungen, die der graf dem tomcapitel thet in namen der freuntschaft, und dessen sovil, das er hernach selbs im abstandt sagt, er besorgte, er het

35

schier zuvil versprochen, es würd nur am halten gelegen sein. Am abendt darvor, als den andern morgen die wal beschehen sollt, da muesten die tomherren alle beichten; des andern tags darauf giengen sie zu dem hochwürdigen sacrament, mit vorgendem jurament, das sie ain bischof

40

welten erwellen, der ires erachtens darzu taugenlich und dem bisthumb fürstendtlich sein megt. Herr Otto name sich desselbigen tags der freundtschaft nichs an, gegen der


Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band III. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 415. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_3_415.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)