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langt, het sein brueder, herzog Hainrich, des stifts pfandtschaften an sich gelest, het sich user Sachsen ins Elsas gethon; damit heten die von Straßburg ain unrüebigen nachpurn an der thür gehapt, welcher sie über nacht plagen

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und alle unrhue und unfriden het anrichten kinden. Darumb megten sie diesen herzogen zu bischof nit leiden und liesens dem tombcapitel guet rundt sagen, sie solten ein bischof erwelen, der inen leidenlich und annemlichen und der zum friden genaigt were. Als nun die fürsten alda ußgemustert,

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deren domals under vieren nit uf dem stift, do kam graf Bernhart von Eberstain in die wahl. Der were dem stift nutzlich und wol angestanden, auch der stat leidenlich gewesen, aber er wolt das bistumb nit annemmen, zu achten, er het nit im sinn, gaistlich [849] zu bleiben, sonder wolt

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sich verheiraten, als auch hernach beschehen ist. Dieweil er aber gemainlichen von dem domcapitel erwelt, do kam er mit schenk Erasmusen von Limpurg, der vor etlichen jaren darvor user Frankreich kommen war, in ain tractation. Dem übergab er sein stim und half im, das er bischof wardt.

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Wie nun das mit kreutern und nit ohne ein verschreibung einer järlichen pension zugangen, das hat sich hernach, biß das der bischof mit barem abgelest, wol beschaint. Das bischtumb hat diesen schenk Erasmusen vil gestanden, biß er der andern seiner mitcapitularn vota und stimmen erlangt.

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Bei denselbigen aber doch hernach wenig glücks mehr gewesen und sein in wenig jaren hernach ellendigclichen gestorben und verdorben. In sollicher erwelung des bischofs hat sich grave Johan Christof aller corruption enthalten, als ich das von etlichen capitularn selbs gehört, das sie im

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solchs lob frei verlihen. Bei zwaien jaren hernach starb grave Friderich von Beuchlingen, domdechant zu Straßburg, also wardt an sein stat von gemainem domcapitel erwelt graf Johann Christof von Zimbern; geschach anno domini 1542 zu Straßburg in einem generalcapitel, den ersten tag

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Augusti, von hernachvolgenden residirenden tomcapitularn, grave Bernhart von Eberstain, graf Jacob der Reingraf, grave Otto von Hennenberg, grave Ludwig von Hochenloe, graf Wolf von Solms, herzog Reinhart, pfalzgrave, grave Christof von Gleichen, grafe Johan von Eisenburg, grafe

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Jörg von Gleuchen, grave Johann von Beuchlingen, grave Gerlach von Eisenburg, grave Philips von Oberstein[1], doctor


  1. Oberstein] hs. Obersten.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band III. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 389. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_3_389.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)