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bliben zu Hechingen. Nachgendts ist sie mit dem dochterman und der dochter der sterbenden leuf halben gewichen und zu Weil der statt sich enthalten biß in das ander jar, anno 154[2][1]. Do ist sie erst uf den herpst wider geen

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Mösskirch kommen. Hiebei kan ich aber nit underlasen zu vermelden, wie sich die sterbenden leuf einrissen, do schickt graf Gotfridt Wernher sein große raistruchen uf Zollern, in dem seine böste brief, klaider und anders, daran im gelegen, alles in dem schein, als er hinnach welte kommen

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und bei inen sein. Aber es hett vil ain andere mainung, dann er nit fast lustig war zu kommen. Do hat mich oft verwundert, das im graf Jos die truchen wider verfolgen lasen, dann er leuchtlich ein ansprach sich anmasen het megen. Der alt herr het sich mit im vertragen müesen,

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wolt er anders sein truchen wider herauß haben gehapt. Es gedenkt mir noch wol, das im angst darbei gewesen, aber es glückt im, das im die truchen nach dem sterbendt wider wardt gevolgt, und hett desshalben mehr glücks, dann rechts. Man het manichen gefunden, der het nichs

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costlichs oder daran gelegen, in die raistruchen gethon, sonder alte lumpen, daran were nichs verloren gewest, in alle weg es gangen sein möcht; dann das ist gewiss, so der alt herr in solcher zeit mit todt abgangen, were sollichs an stammen und namen Zimbern mit Zimbern nimmermer kommen, dann

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do war kein legzedel oder recognition, die im fahl der not het megen fürgelegt werden. In somma, es were neben andern nit die wenigist straußfeder oder befürderung zum verderben gewest.

Wie grave Fröben Christof von Zimbern sich ain zeitlang
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zu Speir enthalten, auch von der rechtvertigung zwischen grave Wilhelm von Fürstenberg und dem Sebastion Vogelsperger etc.

[814] Nachdem nun grave Froben Christof, wie oblaut, user Frankreich widerumb anhaimsch kommen, hat sein

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herr vatter ein groß misfallens darab empfangen, allain der ursach halb, wie er fürgeben, dieweil das ohne ainiche erlauptnus und bewilligung war beschehen, im grundt aber


  1. 154[2] die zahl 2 ergänzt.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band III. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 327. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_3_327.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)