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und versprach, bei Landenberg zu vermegen, das er kain weitern angriff thon solt, auch verordnet er seiner hauptleut einen geen Oberndorf, hieß Anastasius Wildt, der solt daselbs pro salva guardia ligen, damit Landenberg nichs

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tätlichs wider die herrschaft fürneme. Mit solichem kinderspill gieng man dozumal umb, das menigclich greifen muest, das wir uns übel förchten. So het auch grave Wilhelm alle tätlichkait bei Landenberg abgestellt. Hiezwischen und Landenberg also uf den pauren zu Seedorf und in

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derselbigen landtsart umbher lag und mit seinem kriegsvolk großen schaden thette, gleichwol er der stat sonst nichs abbrechen kont, so het auch der adel, so bei dem Landenberg, kein lust zum brennen, auch die Rotweiler für die stat nit schmecken dorften (dann wie man für war angezaigt, so

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sein über vier oder fünf in Rotweil nit gewest, die sich für die stat haben gelassen, zu zeiten die kuntschaft einzunemmen und was doch der feindt thue), do undernammen sich der churfürst bei Rhein, pfalzgrave Ludwig, und die stat Straßburg dieser vechdt, die begerten güetlichkait zwischen

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den partheien zu suchen, damit kain andere weiterung hierauß ervolgen wer; dann es war die sag, die Schweizer welten zusammen röchlen und nochdan ire pundts- und aidgnossen helfen reten. Wo nun das beschehen, wer herzog Ulrich von Würtemberg und andere vernachpurten mer

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in handel kommen, dorft user dem losen hundtskrieg ein rechten Schweizerkrieg gegeben haben. Darumb so verordnet der churfürst sein underlandtvogt zue Hagenow, Conradten von Rechperg zu Staufeneck, herr Wolfgangen von Affenstain, ritter, und Balthassarn von Falkenstain, den

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schulthaißen zu Hagenow; so schickten die von Straß[797]burg iren ammaister, den alten herr Danieln Miehen, Philipsen von Kageneck[1] und den Wendling Bittelbron, der rechten doctor. Die verfüegten sich in die landtsart hierauf und griffen zur handlung. Es war gleichwol die sag, es

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het der churfürst dem Landenberg zu sondern gnaden die güetlichkait fürgenommen; dann dieweil er wol erachten kinden, das Landenberg der stat Rotweil nichs abbrechen, hab er demselben damit der vecht und des kriegsvolks uf dißmal mit ehren wellen abhelfen. Würtemberg gieng es

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an der basen herz, der sahe durch die finger und het haim-


  1. Kageneck] hs. Hageneck; Ruckgaber a. a. o. II, 2, 205 hat Kogeneck.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band III. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 298. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_3_298.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)